Naturfotografie – Hobby, Spannung und Entspannung

Naturfotografie – Hobby, Spannung und Entspannung

Die Blogparade „Warum Fotografie ein großartiges Hobby ist“ hat mir sofort gefallen. Wenn du siehst, wie viel Spaß Fotografieren macht, wird es vielleicht auch für dich zu einem großartigen Hobby. Bei mir ist das Fotografieren – speziell die Naturfotografie – in den letzten 7 Jahren zur Leidenschaft geworden.

 

Wie alles begann …

Schöne Fotos haben mich schon immer begeistert. Doch ich hatte nur eine kleine Kamera,  damit habe ich fast nur auf Reisen geknipst. Das änderte sich, als ich Robert kennen lernte. Fotografieren war sein Hobby und die verschiedensten Einstellungen auszuprobieren war für ihn eine Herausforderung. Das bedeutete allerdings, es dauerte ewig, bis endlich das gewünschte Foto in der Kamera war. Wenn du schon einmal mit einem fotobegeisterten Menschen unterwegs warst, weißt du, wie mühsam das sein kann. Eine Wanderung bei den Krimmler Wasserfällen ist langweilig, wenn du 50 Schritte gehst und dann eine halbe Stunde rumstehst, bis der Fotograf mit seinem Werk zufrieden ist. Unsere Spaziergänge / Urlaube führten oft zu Unzufriedenheit – entweder war ich gelangweilt oder Robert genervt, weil er nicht genug Zeit für seine Fotos hatte. Und dann kam noch dazu, dass ich Robert sagte, was er fotografieren sollte! Ich hatte ja genug Zeit, um mich nach Motiven umzusehen .

Da musste eindeutig eine Lösung her. Als wieder einmal ein Sonntagsspaziergang am Programm stand, drückte mir Robert eine seiner Kameras in die Hand und meinte, ich solle doch selbst einmal fotografieren.

So begann ich zu knipsen – ohne Technikkenntnisse war es nicht mehr. Und es hat mir großen Spaß gemacht. Robert schenkte mir noch meinen ersten Workshop zum Geburtstag. Erst hatte ich echte Befürchtungen mich zu blamieren, doch stattdessen entdeckte ich meine Begeisterung für die Makrofotografie.

Brauner Segelfalter
Brauner Segelfalter – das erste Foto, auf das ich richtig stolz war. Entstanden ist es bei dem Workshop, bei dem ich meine Liebe für die Makrofotografie entdeckte.

Ein paar Workshops später hat sich diese Leidenschaft auf die Naturfotografie – speziell Tier- und Vogelfotografie erweitert.

 

Naturfotografie – spannende Entspannung

Wenn ich mit meiner Kamera in unseren Garten gehe, kann ich da den ganzen Tag verbringen. Es ist so unglaublich, wie viele kleine Tierchen sich da tummeln. Immer wieder entdecke ich neue Gartenbewohner, die ich vorher noch nie gesehen habe.

Und das Schöne dabei ist, ich kann komplett abschalten. Die kleine Welt fasziniert mich so, dass der Alltag mit seinen kleinen Herausforderungen und dem damit verbundenen Stress komplett in Vergessenheit gerät. Das ist für mich einfach die schönste Form der Entspannung. Du kannst das selbst ausprobieren – es funktioniert auch auf einer Blumenwiese, bei einem Waldspaziergang, bei Tierbeobachtungen ….

Graureiher am Gartenteich
Dieser hübschen Graureiher hat unseren Gartenteich besucht.

 

Totenkopfschwärmer
Diesen Totenkopfschwärmer haben wir auf unserer Terrasse entdeckt. Das erste Mal, dass ich diesen Falter gesehen habe.

Doch mit dem Fotografieren ist noch nicht Schluss. Zu Hause werden die Bilder bearbeitet und aussortiert. Der spannende Teil kommt dann noch: Jetzt heißt es herauszufinden, was ich fotografiert habe. Das ist nicht immer ganz einfach und kann schon einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber es lohnt sich immer – so lerne ich regelmäßig mehr über unsere schöne Natur und Umwelt.

Naturfotografie heißt für mich auch die Natur zu respektieren und zu schützen. In vielen Nationalparks und Naturschutzgebieten sind die NaturfotografInnen leider schon sehr in Verruf geraten. Es gibt immer wieder Jäger nach dem besten Naturfoto. Dafür ist manchen alles recht. Vom Käfer einfrieren bis zum Besprühen von Schmetterlingen. Doch auch vor dem Betreten von Schutzgebieten und die rücksichtslose Suche nach Jungtieren schrecken so manche Fotojäger nicht zurück. Wenn das natürlich Fotomotiv manipuliert, verängstigt oder gar zerstört wird, fällt das bei mir nicht mehr unter Naturfotografie.

Naturfotografie heißt Natur schützen

 

Achtung: Naturfotografie verändert Leben

Reisen hat mir schon immer riesigen Spaß gemacht. Ich war noch nie die Club-Urlauberin. Länger als 3 Tage an einem Ort war mir meistens schon zu lange. Das heißt, meine Urlaube verbrachte ich meistens mit Rundreisen. Ob das griechische Kultur- und Inselleben, die Fahrt von Los Angeles nach San Francisco durch die verschiedenen Nationalparks oder eine Rundreise an die interessantesten Plätze von Peru und Ecuador – in einem Urlaub wollte ich immer viel von unserer Welt sehen. So ist das auch noch heute. Nur der Schwerpunkt hat sich geändert: Meistens suchen wir unsere Reiseziele jetzt nach den schönsten Naturplätzen aus. Der eine oder andere Städte- / Kulturtrip ist dennoch dabei.

Außerdem hat sich unser Freundeskreis vergrößert. Bei Workshops und durch unsere Mitgliedschaft beim Verein der Tier- und Naturfotografie Österreich haben wir viele Gleichgesinnte kennengelernt. Es macht  große Freude, auch einmal gemeinsam zu fotografieren. Obwohl, vor allem bei VTNÖ-Treffen kommt das Fotografieren meistens zu kurz. Dafür gibt es viele interessante Gespräche.

Bei der Planung unseres Gartens war von Anfang an klar, dass es ein Naturgarten werden soll. Wir wollten ein Naturparadies, in dem wir zwischendurch einmal ein Naturfoto machen können. In dem wir vielen kleinen Gartenbewohnern dabei zusehen können, wie sie leben.

Gepard Südafrika
Highlights auf unseren Naturreisen sind immer die Tiere, denen wir begegnen. Diese Leopardin haben wir auf unserer Südafrika-Reise ein Stückchen begleitet.

 

Rote Klippenkrabbe
Einfach unbeschreiblich war die Tierwelt auf den Galapagosinseln. Die Tiere haben dort keine Scheu – so macht Naturfotografie echt Spaß.

 

Naturfotografie leicht gemacht

Möchtest du selbst probieren, wie die Naturfotografie dein Leben bereichern kann? Nimm einfach dein Handy und mache einen Spaziergang im Wald, auf einer Wiese, in einem Park … Wenn du eine Kamera hast, nimmst du natürlich besser diese mit. Und dann schau einfach genau: Ist es ein interessanter Baum, eine schöne Blume oder doch ein Käfer, der deine Aufmerksamkeit auf sich zieht?

Mach einfach ein Foto davon:

  • Beim Baum wirst du darauf schauen, dass du ihn ganz auf das Bild bekommst. Oder lieber doch nur ein Stück Rinde, die Blätter, einen Ast …
  • Bei der Blume wirst du schon näher rangehen. Du kannst dich auf die Blüte konzentrieren oder sie doch komplett auf deinem Foto festhalten. Wenn du die Möglichkeit hast, mach‘ den Hintergrund unscharf (bei der Kamera machst du dazu die Blende auf = F so niedrig wie möglich). So kannst du die Blume freistellen und den Blick darauf lenken.
  • Dem Käfer solltest du dich vorsichtig nähern. Nicht weil er dir etwas tun könnte, sondern weil dir dein Fotomotiv abhanden kommen könnte, wenn du ihm Angst machst. Je näher du dem kleinen Tier kommst, umso besser kannst du es freistellen. Auch hier hilft der unscharfe Hintergrund (offene Blende = kleiner F-Wert).

Wenn du genau schaust, wirst du noch viel mehr spannende Details entdecken. Doch vorsichtig: Die Zeit vergeht dabei wie im Flug.

Konikpferde Marchegg
Bei einem Waldspaziergang in Marchegg kann es schon passieren, dass dir die Wildpferde über den Weg laufen.
Knoblauchkröte
In einem Nationalpark findest du schnell Motive für dein Naturfoto.

 

Auch in Europa gibt es viele Möglichkeiten, Tiere zu fotografieren.

Macht dir die Naturfotografie Spaß, dann gibt es ein paar Dinge, die deine Fotos noch besser machen:

  • Speziell für die kleinen Naturmotive ist ein Makroobjektiv ein echter Gewinn. Du kommst damit deinem Fotomotiv sehr nahe (wenn es dich lässt) und du kannst es durch einen verschwommen Hintergrund perfekt in Szene setzen.
  • Wenn die Tiere, die du fotografieren magst, etwas größer werden, ist ein Teleobjektiv ab 300 mm sehr hilfreich. Je größer die Tiere werden, umso größer ist die Fluchtdistanz, das heißt du kommst nicht mehr so nahe. Dein Teleobjektiv muss die Distanz für dich überbrücken.
  • Willst du schnelle Flieger wie Vögel oder Libellen fotografieren, dann ist eine Serienbildfunktion der Kamera sehr hilfreich. Durch den Serienbildmodus steigt die Chance, dass eines von vielen Fotos scharf ist. Der einzige Nachteil dabei ist, dass du aus vielen Fotos die wenigen schönen heraussuchen musst.
  • Sind doch die Blumen oder Landschaften deine Naturfavoriten, dann wirst du wohl um ein Stativ nicht herumkommen. Ich selbst habe mein Stativ zwar meistens dabei, benutze es allerdings äußerst selten – ich mag es nicht besonders. Dennoch hat es seinen Vorteil. Du kannst deine Bilder mit dem Stativ einfach perfektionieren. Unerlässlich ist das Stativ allerdings, wenn es zu dunkel ist. Ob Sonnenauf- oder –untergang und vor allem Sternenfotografie – so lange kannst du die Kamera nicht ruhig halten, dass dein Foto scharf wird.

Wenn du dich mit der Kamera nicht so richtig auskennst, hilft auf jeden Fall ein Workshop. Hast du deinen Fotoapparat im Griff, dann kannst du dich auf das Wesentliche konzentrieren: auf die Natur und deine Fotomotive. Für ein schönes Naturfoto brauchst du dann nur noch etwas Geduld und Ruhe.

 

Verstehst du nun, warum die Naturfotografie so ein großartiges Hobby ist?

 

4 Responses

  1. naturfreundin
    | Antworten

    Hallo Thomas,

    dankeschön für dein Feedback. Es war mir eine Freude, bei deiner Blogparade mitzumachen. Du hast natürlich recht – nicht nur die Naturfotografie verändert das Leben, das zeigen ja die vielen Teilnehmer bei deiner Blogparade.

    Liebe Grüße,
    Andrea

  2. Horst
    | Antworten

    Servus Andrea!

    Welch genialer Artikel! Zuerst die Geschichte mit dem gelangweilt sein (du könntest fast meine Frau gewesen sein, der ging es anfangs mit mir genauso 😉 ), dann die Begeisterung für die Naturfotografie und zu guter letzte eine kleine Einführung. Sehr cool!

    Have fun
    Horst

    • naturfreundin
      | Antworten

      Servus Horst,

      vielen Dank für dein tolles Feedback. Wir haben die Rollen mittlerweile getauscht – meistens dauert’s bei mir jetzt länger ;-). Die Zeit vergeht einfach viel zu schnell, wenn man mit der Kamera draußen unterwegs ist.
      Wandern und Fotografieren kombinieren – so wie du das machst – das können wir beide nicht. Hut ab – das ist schon eine Menge Gepäck, die du da spazieren tragst.

      Noch viele schöne Fotomomente,
      Andrea

  3. Thomas
    | Antworten

    Hallo Andrea,

    vielen lieben Dank für Deinen wunderschönen Beitrag zu unserer Blogparade.

    Besonders gefällt mir Deine Hinweis, dass die Naturfotografie das Leben verändern kann. Ich mag doch gerne noch erweitern. Generell kann die Fotografie Leben verändern. Denn die von Dir genannten Punkte, treffen auf viele Fotosparten zu.

    LG Thomas

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