Wenn nach einem langen grauen Winter die ersten warmen Sonnenstrahlen den Frühling erahnen lassen, dann juckt es schon im Auslöser-Finger. Vor allem, wenn du im Marchfeld wohnst, denn die Wintermotive sind hier eher rar. 😬 Naturfotografie im Frühling beginnt da gleich, sobald die ersten Frühlingsblüher ihr Köpfchen aus der Erde stecken, geht’s endlich wieder los. In diesem Beitrag findest du Ideen und Tipps zu deinen Frühlingsbildern.
überabeitet im März 2021
Bilder vom Frühlingserwachen
In den sozialen Medien kannst du anhand zahlreicher Naturfotos die Entwicklung des Frühlings in Österreich (in Deutschland, Schweiz und anderen Nachbarländern wird es ähnlich sein) beobachten und dich inspirieren lassen. Du merkst an der Fülle der Frühlingsbilder gleich, Naturfotografie im Frühling macht nach einem langen Winter richtig Spaß. 🙃 Doch auch wenn du einfach raus gehst, brauchst du nach Motiven nicht lange zu suchen.
Makrofotos – Königsdisziplin der Naturfotogfrafie im Frühling
Für die Makrofotograf*innen hat der Winter nicht besonders viele Fotomotive. Umso größer ist die Freude, wenn die ersten Frühlingsboten ihr Köpfchen aus der Erde stecken. Die Makrofotografie hat im Frühling Hochsaison. So viele Motive in kurzer Zeit, wollen auf dein Frühlingsfoto. Viele der Frühlingsblumen blühen nur kurz. Und teilweise sind sie in ganz Österreich verteilt.
Den Start bei den Frühlingsmotiven für Makrofotograf*innen machen die Schneeglöckchen und Frühlings-Knotenblumen, gefolgt von Leberblümchen, Lerchensporn, Buschwindröschen, Veilchen … Diesen ersten Frühlingsbildern folgen Makrofotos von Krokussen, Kuhschellen und den ersten Schmetterlingen. Bevor es in der Makrowelt schon mit den ersten Wildorchideen weitergeht.
Landschaftsfotografie im Frühling
Landschaften genieße ich zwar gerne, doch sie sind im Normalfall nicht meine Lieblingsmotive. Doch der Frühling hat seinen ganzen besonderen Reiz. Mit dem Makro- und dem Teleobjektiv.
Für die Landschaftsfotograf*innen beginnt die Saison mit der Obstbaumblüte. Je nach Region kommen schon bald die Rapsfelder. Doch auch Städte haben im Frühlingskleid einen ganz besonderen Reiz.
Im Frühling lohnt sich auch ein Blick nach oben. Die Baumkronen schauen mit ihren frischen grünen Blättern besonders schön aus. Und verleiten auch manchmal zu einem Fotoexperiment.
Tierfotografie im Frühling
Auch die Tierfotograf*innen starten mit spannenden Motiven in die Saison. Für mich beginnt die Saison schon mit den ersten Insekten im Naturgarten. Die sind da, sobald die ersten Sonnenstrahlen ein bisschen Wärme spenden. Weiter geht es dann gleich mit den Kröten, Lurchen und Fröschen am Amphibienzaun.
Wenn du Amphibien fotografieren willst, hast du im Februar / März / April die besten Chancen. Um diese Zeit wandern sie zu ihren bzw. von ihren Laichgewässern.
Ob Singvögel oder die Vogelwelt an unseren Seen – jetzt wird fleißig Nest gebaut und schon bald gibt es putzige Fotos vom Nachwuchs. Fasane sind schon weit zu hören, bevor du sie vor die Kamera bekommst. Und die Hasen liefern sich jetzt so manchen Machtkampf. Schon bald füllen sich die Sozialen Medien mit Fotos von Hamstern und Zieseln.
Insektenfotografie
Ob Bienchen, Marienkäfer und andere kleine Flieger – so gut sie im Winter versteckt waren, jetzt sind sie plötzlich alle wieder da. Meistens sind sie noch ein bisschen träge und sitzen in der Sonne – die Gelegenheit für dich und dein Makroobjektiv. Wenn du dich langsam näherst, kann das mit der Großaufnahme der kleinen Insekten gut klappen.
Gartenfotografie
Wie sich die Pflanzenwelt im Garten entwickelt kannst du in den Gartengruppen verfolgen: Noch vor den Schneeglöckchen kommen da die Winter-Sträucher wie Zaubernuss, Winterjasmin … Traubenhyazinthen, Märzenbecher, Obstbäume, Magnolien, Tulpen und Iris folgen.
Unser Plan „Naturparadies vor der Haustür“ wird mit unserem Naturgarten langsam zur Wirklichkeit. Sogar im Jänner kann ich da Blümchen fotografieren. Jasmin, Duftschneeball und manchmal auch die Primeln sind da die ersten Fotomotive.
Die beste Zeit für Naturfotos
Fast das ganz Jahr hast du morgens und abends das schönste Licht für deine Naturfotos. Egal ob Blümchen oder Landschaft, wenn die Sonne noch nicht ganz so grell vom Himmel scheint, rückst du dein Motiv in schönes, weiches Licht. Wenn du Insekten fotografieren möchtest, hast du in der Früh auch den Vorteil, dass viele von ihnen noch nicht ganz so schnell unterwegs sind. Schmetterlinge, Libellen und Käferchen brauchen meist eine Weile, bis sie flugbereit sind.
Der Vorteil im Frühling ist, dass du noch nicht ganz so zeitig aufstehen musst, wie im Sommer, um die Morgenstunden zu nützen. 😊 Und am Abend wird es noch nicht ganz so spät, bis du von deinem Ausflug in die Natur nach Hause kommst. Für mich sind das gleich zwei Argumente, warum ich Naturfotografie im Frühling besonders mag. 🙃
Welche Ausrüstung für Naturfotografie?
Was du für die Naturfotografie brauchst, hängt von deinen Ambitionen ab. Mit den meisten Handys kannst du heute schon sehr schöne Naturbilder machen. Manche Modelle lassen sich sogar mit verschiedenen Objektiven „aufmotzen“. Damit wird auch ein Makrofoto mit dem Handy möglich.
Geht es dir ums Fotografieren selbst und möchtest du doch etwas mehr Einfluss auf deine Fotos nehmen können, wird es dann wohl eher doch ein Fotoapparat werden. Am besten lässt du dich beraten, welche Kamera für dich die passende ist, denn das hängt vor allem von deine Vorlieben bzw. bevorzugten Motiven ab. Prinzipiell kannst du mit allen Fotoapparaten, die du heute am Markt bekommst, gute Fotos machen.
Magst du die kleine Welt ganz groß auf dein Naturfoto bringen, wirst du mit einem Makroobjektiv wirklich viel Freude haben. Ich verwende ein 105 mm. Damit komme ich wirklich sehr gut zurecht. 🦋 Sogar den Schmetterlingen kannst du damit nahe genug kommen, wenn du dich ein bisschen mit ihrem Verhalten vertraut machst.
Für die Tierfotografie verwende ich normalerweise mein 80 – 400 mm. Das ist handlich und ich kann damit noch gut aus der Hand fotografieren. Für unsere Südafrika-Safari war dieses Objektiv echt optimal. Manchmal könnte es natürlich mehr Brennweite sein, aber da musst du halt einen Kompromiss für dich finden. 😇 Wenn du dich auf Vogelfotografie spezialisieren möchtest, wirst du dir wahrscheinlich irgendwann ein richtig großes Objektiv leisten. Das 80 – 400 mm verwende ich auch meistens für meine Libellenfotos. Mit dem Makroobjektiv komme ich ihnen nur in der Früh nahe genug.
Jede Menge Speicherkarten und Akkus solltest du auf jeden Fall dabei haben, wenn du Naturfotos vom Frühling machen willst. Ab und zu kann auch ein Stativ hilfreich sein. Ich bin zwar echt kein Fan davon, aber in manchen Situationen hilft es wirklich: längere Belichtungszeiten, fotografieren von Tropfen, Fotoexperimente mit Doppelbelichtungen, Perfektionieren eines Motivs …
Naturbilder bearbeiten, präsentieren und archivieren
Du warst draußen, hast den Frühling in seinen schönsten Farben erlebt und auf faszinierenden Bildern festgehalten. Und was jetzt? Wenn du deine Speicherkarte voll hast, solltest du auf jeden Fall erst einmal die besten Bilder auswählen. Möglicherweise musst du noch die eine oder andere Einstellung ändern. Helligkeit, Kontrast, Ausschnitt … mit der passenden Software oder App kannst du deine Fotos rasch bearbeiten. Im Idealfall überlegst du dir ein System für die Archivierung bzw. Verschlagwortung. Mit der Zeit sammelt sich da doch einiges an Bildmaterial an. Und wenn dann jemand kommt und vielleicht ein Naturfoto von dir kaufen möchte, sparst du mit einem überlegten System echt viel Zeit.
Doch bevor überhaupt jemand auf die Idee kommt, bei dir nach Fotos nachzufragen, solltest du sie erst einmal herzeigen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Du zeigst deine schönste Fotos am Handy deiner Familie und Freunden.
- Du postest sie auf einem Social Media Kanal wie Instagram, Facebook, Pinterest …
- In verschiedenen Fotocommunitys oder auf Fotoseiten kannst du deine Fotos ebenfalls hochladen. Bei vielen brauchst du dich nur registrieren, andere sind kostenpflichtig.
- Oder du machst es wie ich. Wenn du nicht nur gerne fotografierst sondern zu deinen Fotos auch etwas zu sagen hast, kannst du deine Bilder auch auf einem Naturfotografie Blog präsentieren. Das hat den Vorteil, dass du die Besucher deines Blogs auf die Besonderheiten unserer Natur aufmerksam machen kannst. Allerdings solltest du für einen Blog entsprechend Zeit einplanen. Bei mir ist es meistens gar nicht der Text, der die meiste Zeit in Anspruch nimmt, sondern die Auswahl der dazu passenden Fotos. Und anders als bei Lifestyle-, Food-, Onlinemarketing- oder Mama-Blogs rechne erst einmal nicht damit, dass dir dein Naturfotografie Blog dein Einkommen sichert.
- Doch auch gedruckt kannst du deine schönsten Bilder perfekt in Szene setzen. Fotobuch, einzelne Fotodrucke zum Aufhängen, Fotokalender … deiner Fantasie sind heute fast keine Grenzen mehr gesetzt.
Wie auch immer, in irgendeiner Form solltest du deine schönsten Bilder einem mehr oder weniger großen Publikum zeigen. Es wär doch schade, wenn sie auf deiner Festplatte versteckt bleiben.
Vieles was du hier gelesen hast, gilt natürlich nicht nur für die Naturfotografie im Frühling und so manches betrifft auch nicht nur die Naturfotografie. Auch Reisefotos, Portraits oder Architekturbilder wollen bearbeitet und ordentlich archiviert werden.
Naturfotografie Tipps für Anfänger
Bevor du dir den Kopf zerbrichst, welche Kamera es denn nun sein soll, beginne einfach einmal zum Fotografieren. Wenn du einen Fotoapparat hast, verwende diesen. Ansonsten probier es einfach einmal mit dem Handy. Finde heraus, was dir besonders Freude macht. Und damit auch, wo dich die Technik in deine Grenzen weist.
Eines solltest du nie vergessen: Die Fotografin oder der Fotograf macht die Fotos – nicht die Kamera. Meine Ausrüstung ist sicher ausreichend für das, was ich brauche. Dennoch sind meine Fotos manchmal einfach nur zum Löschen. 🙈 Weil ich mir keine Zeit nehmen, nicht bei der Sache bin, die Kamera falsch eingestellt habe …
Dass man allerdings auch mit einer nicht so guten Ausrüstung bessere Fotos machen kann, als jemand, der am neuesten Stand der Technik ist, habe ich bei meinem ersten Fotoworkshop gelernt. 🤭
Deshalb auch gleich noch ein Tipp für dich: Wenn du gerade erst dabei bist, dich mit der Naturfotografie auseinanderzusetzen und dich einzuarbeiten, besuche einmal einen Fotoworkshop. Du lernst dabei mit deiner Kamera umgeben und bekommst Input zu deinen Bildern. Ich persönlich habe bei den Workshops am meisten von den Bildbesprechungen mitgenommen. Du wirst dich wundern, was andere Teilnehmer gesehen haben. Oft fragst du dich, ob du im gleichen Workshop warst.
Das war’s jetzt aber fürs mit der Naturfotografie im Frühling. Jetzt gehen wir einfach raus und schauen, was die Natur für uns bereit hält. ☀️🌱🌷🐝 Wenn du magst, verrate mir in den Kommentaren, wo ich deine Naturbilder sehen kann. Und wenn ich was vergessen habe, lass es mich auch wissen. Ich wünsche dir viel Spaß draußen.
Natur inspiriert, entspannt, lässt uns staunen und macht immer wieder Spaß. Deshalb liebe ich die Natur. Hast du auch Lust drauf? Ich zeig dir, wie schön, spannend, beeindruckend … sie ist – gerne zu deinem bevorzugten Themenbereich: naturFOTO, naturGARTEN, (natur)REISEN.
Wer die naturfreundin ist? Das erzähle ich dir hier: FROHnatur
2 Responses
Alicia
Den Frühling ersehne ich mir gerade;)
Alles Liebe
Alicia
Andrea Rammel
Liebe Alicia,
ich verstehe dich richtig gut – Frühling ist meine liebste Jahreszeit. Solange das Wetter passt, ist der Herbst aber auch ganz schön.
Liebe Grüße und durchhalten – der nächste Frühling kommt bestimmt. Die Frühlingsboten schicken im Garten schon die Blätter. 😉