Spannender Pflichttermin für Tier- & NaturfotografInnen

Einmal im Jahr findet die VTNÖ Generalversammlung (Verein der Tier- und Naturfotografen Österreich) statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung gibt es einen Jahresrückblick und einen Ausblick auf das kommende Jahr. Sehnsüchtig erwartet werden die Ergebnisse des VTNÖ Fotowettbewerbes präsentiert. Im Mittelpunkt steht aber das Wiedersehen, Fachsimpeln, Plaudern und miteinander Spaß haben.

 

Treffpunkt Schloss Röthelstein

Die Generalversammlung findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt. Meistens ist ein schönes Naturplätzchen nicht weit entfernt, damit auch gemeinsam fotografiert werden kann. Heuer fiel die Wahl des Vorstandes auf Schloss Röthelstein, hoch über Admont.

Am Freitag war Anreisetag. Robert und ich sind erst nach 20:00 Uhr im Schloss angekommen. Von der Dame an der Rezeption wurden wir sehr freundlich empfangen. Nach den Check in Formalitäten bekamen wir noch eine Erklärung, wie wir zu unserem Zimmer kommen.

Der Weg führte durch den Frühstücks- / Speise- und Aufenthaltsraum. Dieser befindet sich im ehemaligen Innenhof des Schlosses, der mit einem Glasdach überdacht wurde. Einige VTNÖ Mitglieder saßen hier beisammen. Nach einem kurzen Hallo bezogen wir unser Zimmer.

 

 

Das Schloss ist sehr schön renoviert und wider Erwarten angenehm warm. Fast schon zu warm – wer mich kennt, weiß, was das heißt – ich bin nämlich sehr erfroren . Das Zimmer war groß genug für Robert und mich. Die lachsfarbenen Wände gaben dem Raum etwas Wärme. Mit einem Doppelbett, einem kleinen Tisch mit zwei Sesseln, einer Kommode und einem ausreichend großen Schrank war das Zimmer funktionell eingerichtet. Das Badezimmer war groß genug.

Das Wichtigste für mich ist, dass ein Zimmer sauber ist. Auf Augenhöhe und im Badezimmer gab es da nichts zu bemängeln. Nur wann der Holzboden das letzte Mal gereinigt wurde, ließ sich schwer erraten. Neben toten Wespen und Fliegen war es sehr staubig. Also barfuß laufen wollte ich da nicht.

Eine absolute Fehlkonstruktion war allerdings der Lichtschalter und die Steckdose im Kopfteil des Bettes. Mehrmals wurde ich in der Nacht unsanft aus dem Schlaf gerissen, weil Robert am Lichtschalter angekommen ist.

Das Highlight des Zimmers sahen wir erst am nächsten Morgen: Ein traumhafter Blick auf Admont, das gerade durch den Nebel zu erkennen war.

Blick auf Admont

 

Fotografen unter sich

Nachdem ich am Abend bald schlafen gegangen bin, gab es beim Frühstück ein fröhliches Servus mit bekannten und neuen Mitgliedern. Wie im Flug verging die Zeit bis zum Beginn der offiziellen Generalversammlung.

Zuerst wurden die administrativen Vereinsthemen besprochen: Das war im letzten Jahr los. Übersicht der Einnahmen / Ausgaben. Kassier und Vorstand werden entlastet. Ein Ausblick auf das kommende Jahr macht Freude auf zukünftige VTNÖ-Treffen.

Besonders gefreut habe ich mich für das Dankeschön für meine Mithilfe bei der Betreuung der Facebook-Seite des VTNÖ: Eine Dose voll selbstgemachter Vanillekipferl :-).

 

Zum Nachdenken

Sehr deprimierend und aufrüttelnd war der Bericht es Vereinspräsidenten Martin Hartmann vom Fotowettbewerb der GDT.  Das Bild “Confiscated” der Gesamtsiegerin Britta Jaschinski zeigt zwei Elefantenfüße, die zu Hockern verarbeitet wurden. Die Fotografin möchte mit diesem Bild auf die Unmengen von unnötigen Tierprodukten, die von Menschen geschmuggelt werden, aufmerksam machen. 

Nach etwas mehr als 2 Stunden war das Vormittagsprogramm beendet. Bei Kaffee und Kuchen wurde geplaudert und über die am Vormittag angesprochenen Themen diskutiert. Nächster Programmpunkt war um 17:00 Uhr die Bekanntgabe der Gewinner des VTNÖ-Wettbewerbs. Bis dahin blieb noch viel Zeit zum Austauschen.

 

Mittagspause bei unserem Lieblingswirt

Mit einigen lieben VTNÖ-Freunden ging es zum Mittagessen in unser Lieblingslokal in Admont: Das Gasthaus zur Ennsbrücke kennen wir schon von einigen Workshops im Nationalpark Gesäuse. Abgesehen vom ausgezeichneten Essen, das es hier gibt, freuen wir uns immer auf das freundliche Ambiente. Wir kommen nicht sehr oft hier her, doch immer ist es so, als kämen wir nach Hause.

Für Vegetarier steht zwar nicht sehr viel auf der Speisekarte. Aber wenn du dir z. B. deine vegetarischen Laibchen mitbringst, werden dir diese mit den gewünschten Beilagen zubereitet. So viel Flexibilität habe ich noch selten in einem Lokal erlebt.

Es war gerade Wildzeit und unsere Fleischesser hatten die Qual der Wahl. Ich habe mich für einen Beilagenteller entschieden: abwechslungsreich, kreativ, köstlich und, wie immer, viel zu viel. Es wäre schade gewesen, etwas stehen zu lassen, deshalb waren alle Teller brav leer gegessen. Schließlich wollten wir auch für den nächsten Tag schönes Wetter und am Nachmittag war noch genug Zeit zum Verdauen.

 

Auch bei uns werden Tiere getötet

Beim Essen war natürlich das Bild von den Elefantenfüßen ein großes Thema. Leider muss man gar nicht so weit fahren, um mit dem Leid der Tiere zum Vergnügen der Menschen konfrontiert zu werden. Unmengen von Singvögeln werden in Europa getötet um sie zu essen oder einfach aus Spaß am Schießen.

Auch in Österreich leben Greifvögel gefährlich. Sogar die mühsam angesiedelten Seeadler werden getötet. Einerseits werden viele tote Vögel gefunden, die vergiftetes Futter gefressen haben. Andererseits stehen Funde von abgeschossenen Tieren auf der Tagesordnung.

Warum es Menschen Freude bereitet, Wildtiere und Vögel zu schießen, habe ich noch nie verstanden. Solange es auch bei uns schwierig bleibt, die Tiermörder zu strafen und Abschüsse als Kavaliersdelikt gelten, werden weiterhin Luchse und andere Wildtiere geschossen werden.

Bei so bewegenden Themen verging die Zeit wie im Flug. Wir schafften es gerade noch, eine Stunde spazieren zu gehen, um das Mittagessen zu verarbeiten und die Natur zu genießen. Dann wurde es langsam dunkel und schon bald ging es mit dem VTNÖ Fotowettbewerb weiter.

 

Ein Fotografen-Treffen ohne Fotografieren geht gar nicht. Ein paar Herbstfotos habe ich bei unserem Spaziergang noch geschafft.

 

Wer sind 2017 die besten Naturfotografen?

Beim Fotowettbewerb nehmen nur die VTNÖ-Mitglieder teil. Jedes Mitglied kann 20 Bilder einreichen. Folgende Kategorien gibt es:

  • Säugetiere
  • Vögel
  • Andere Tier
  • Insekten und Spinnentiere
  • Naturlandschaft
  • Komposition & Form
  • Pflanzen
  • und eine Sonderkategorie – heuer war das Thema Schwarz / Weiß
  • Die Auswahl der Siegerbilder erfolgt durch eine externe Jury. Diese besteht aus drei Juroren, die zuerst ihre eigene Vorauswahl treffen. Bei der Jurierung werden dann gemeinsam die Siegerbilder ausgewählt.

    Mittlerweile gibt es mehr als 140 VTNÖ Mitglieder – da werden jede Menge wunderschöne Naturfotos eingereicht. Daraus die besten auszuwählen ist keine einfache Aufgabe. Wahrscheinlich hat jeder der Teilnehmer einen Preis verdient. Dennoch muss eine Entscheidung getroffen werden. Die Jury hat auch heuer wieder eine sensationelle Auswahl getroffen.

    Nach der Siegerehrung gab es zahlreiche Gratulationen und Diskussionen zu den Gewinnerbildern.

     

    Bin ich nicht gut genug?

    Als VTNÖ Mitglied habe ich auch beim Fotowettbewerb teilgenommen. Nicht weil ich das unbedingt will, sondern weil Robert die Teilnahmegebühr auch für mich bezahlt hat.

    Das ganze Jahr über bewundere ich die tollen und faszinierenden Fotos der VTNÖ Mitglieder. Viele sind nahezu jedes Wochenende oder noch öfter mit der Kamera unterwegs. Die meisten können ihre Kamera im Schlaf bedienen – davon bin ich noch gaaanz weit entfernt . Es ist ganz klar, dass ihre Fotos viel besser sind, als meine.

    Das soll jetzt nicht heißen, dass ich mit meinen Bildern nicht zufrieden bin. Ganz im Gegenteil, für das bisschen Zeit, das ich im letzten Jahr für’s Fotografieren aufgewendet habe, sind schon ein paar gute Fotos dabei – aber eben gut und nicht ausgezeichnet!

    Immerhin wurden von meinen zwanzig eingesendeten Fotos für 4 die Originalbilder angefordert. Das bedeutet nicht, dass sie unter den TOP 10 sind, es werden für jede Kategorie 20 Originalbilder angefordert. Bei der Bekanntgabe der Sieger saß ich allerdings dann doch gespannt im Publikum, ob es vielleicht doch eines meiner Bilder unter die besten zehn geschafft hat. Und natürlich war es mir nicht egal, dass nicht eines meiner vier Bilder in die Endauswahl kam. Der kurze Moment der Enttäuschung machte aber bald der Freude für die Gewinner Platz – es ist fast keines dabei, das mir nicht gefällt! Vor allem in das Naturfoto des Jahres von Robert Haasmann habe ich mich verliebt. 

     

    Das sind die Fotos, die ich für den diesjährigen VTNÖ-Wettbewerb eingereicht habe. Die ersten vier haben es immerhin unter die TOP 160 geschafft 

     

    Ob ich nächstes Jahr wieder teilnehme? Wahrscheinlich nicht – da erspare ich mir die Aufregung während der Bekanntgabe der Gewinner  oder vielleicht doch …?

     

    Gemütlicher Abschluss der offiziellen Generalversammlung

    Beim gemeinsamen Abendessen im Schloss wurde weiter diskutiert. Mit Fachsimpeln, Erzählungen von den schönsten Reise- und Fotoplätzen sowie Teilen von Erinnerungen früherer Treffen wurde noch bis spät in die Nacht die Zeit miteinander verbracht.

    Wer wollte konnte am Sonntag Vormittag noch eine Wanderung im Haindlkar mitmachen.

    Nachdem wir beim Heim fahren noch unseren ersten Adventmarkt besuchen wollten, haben wir uns nach dem gemeinsamen Frühstück von den anderen Mitgliedern verabschiedet.

    Ein schönes Fotografentreffen ist wieder viel zu schnell vorbei gegangen. Leider war die Zeit wieder viel zu kurz, um sich mit allen Mitgliedern zu unterhalten. Aber das nächste VTNÖ Treffen kommt bestimmt .

    Und welchen Adventmarkt wir besucht haben bzw. ob sich der Besuch ausgezahlt hat, erfährst du im nächsten Blogbeitrag. Willst du diesen nicht versäumen, kannst du dich für den naturpostillon anmelden. 

     

    Sehen wir uns beim nächsten Fototreffen?

    Fotografierst du gerne? Am liebsten machst du Naturfotos? Vielleicht sehen wir uns dann beim nächsten VTNÖ Treffen.

    Wenn du nicht als Vollmitglied einsteigen magst, weil du dir noch nicht sicher bist, ob deine Fotos gut genug sind, gibt es die Möglichkeit einer Fördermitgliedschaft. Da kannst du fast alle Vorteile des Vereins nützen und vor allem bei den Vereinstreffen dabei sein. Gemeinsam wird an den schönsten Naturplätzen in Österreich fotografiert, gegenseitig motiviert, Tipps ausgetauscht. Und vor allem haben wir immer wieder jede Menge Spaß.

    Und wenn du dir nicht sicher bist, kannst du gerne als Gast mit mir zum nächsten VTNÖ Treffen fahren.

     

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