Blyde River Canyon und Moholoholo

Nach dem Abschied von Phinda waren der Blyde River Canyon und Moholoholo unsere nächsten Reiseziele. Um dorthin zu kommen, mussten wir Swasiland durchqueren. Mit Pepe als Chaffeuse und Reisebegleitung war das eine kurzweilige und spannende Reise durch das südafrikanische Königreich.

Zuerst machten wir einem kurzen Stopp bei einer Manufacturing Community. Von selbstgemachten T-Shirts bis zu afrikanischen Kerzen gab es hier fast alles zu kaufen. Am besten war allerdings der Kaffee. Nach dieser kurzen Bewegungs- und Stärkungspause fuhren wir weiter zu unserem Übernachtungsquartier, im Forest Arms Hotel.

Foresters Arms
Forest Arms, Mhlambanyatsi, Swasiland

Foresters Arms

Das Hotel erinnerte an ein Motel in Kanada. Der Aufenthaltsraum und der Diningroom waren sehr gemütlich. In den Zimmern war es ein bissl kalt. Sie waren eher funktional als komfortabel – ein ziemlicher Kontrast zu den Lodges der letzten Tage. Das Badezimmer war ziemlich winzig. Und es gab keinen Thermophor, der unser Bett wärmte – wir sind nach den Lodges schon sehr verwöhnt.

Das Abendessen war köstlich. Nachdem eine Seniorengruppe zu Gast war, ging es rund. Wir zogen uns bald in die Stille unseres Zimmers zurück. Da ging es gleich unter die Decke – für mich die einzige Option. Allerdings bin ich keine Maßstab – ich bin schon seeeehr erfroren.

Erst in der Früh, als die Sonne den Tau beleuchtete, kam die Landschaft so richtig zur Geltung. Ein bisschen erinnerte es mich hier an den Indian Summer von New England. Lange konnten wir die herbstliche Stimmung nicht genießen. Nach dem Frühstück ging die Reise weiter.

 

Fahrt durch Swasiland

Schon nach kurzer Fahrt durch Swasiland machten wir den ersten Stopp bei einem Handcraft-Shop mit wunderschönen Produkten aus Stroh. Ob Set oder Schalen – alles war sorgfältige und geschmackvolle Handarbeit. Leider war in unserem Koffer nicht mehr genügend Platz, um etwas mit nach Hause nehmen zu können. Zwei Tischsets für Robert und mich werden uns allerdings täglich an die schönen Tage in einem wunderbaren Land erinnern.

Gestärkt mit einem Kaffee ging es weiter. Heute lag noch eine weite Reise vor uns. Pepe’s Erzählungen über den König von Swaziland und Great She Elephant ließen die Zeit wie im Flug vergehen:

Die Bewohner von Swasiland leben hauptsächlich vom Zuckerrohr-Anbau und der Landwirtschaft. Die Behausungen der Einwohner machen einen sehr ärmlichen Eindruck. Interessant ist, dass hier viele Leute in runden Hütten (Rondavels) wohnen. Wir sehen ungewöhnlich viele Menschen und Kinder am Straßenrand gehen. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es kaum. Die Kinder gehen oft eine Stunde in die Schule.

Nur dort, wo der König fährt, gibt es schöne Straßen. Der König ist mehr auf seinen Vorteil bedacht und hat einen sehr verschwenderischen Lebensstil. Aktuell hat er 13 Frauen. Um Zickereien zu vermeiden, lebt jede Frau in einem eigenen Haus. Jährlich findet eine Zeremonie statt, bei der sich die Jungfrauen des Landes dem König präsentieren. Eine davon wählt er zu seiner Frau. Seine Verwandschaft wächst somit jedes Jahr und ist schon jetzt riesengroß. Aus Sicherheitsgründen ist nie bekannt, in welchem Haus der König gerade wohnt. Amüsant an den Geschichten rund ums Königshaus, die uns Pepe erzählte, ist nur die saloppe Übersetzung vom „siswatischen“ Königinmutter ins Englische: Great She Elephant

 

Faszination Glas

Den nächsten Shopping Stopp machten wir bei einer Glasfabrik. Hier wird recyceltes Glas wieder verarbeitet. Schöne Gläser und Glasfiguren, Schalen und Serviettenringe entstanden aus den Glasscherben. Unglaublich allerdings, unter welchen Bedingungen diese hergestellt werden. Wir konnten eine Tour durch die Produktion machen. Das österreichische Arbeitsinspektorat würde den Laden sofort schließen. Die Brennöfen machten es sogar mir unerträglich heiß. Die Maschinen waren laut. Die Leute arbeiteten hier ohne Gehör- oder Augenschutz. Manche saßen irgendwo zwischen den Maschinen. Trotz der nicht EU-konformen Arbeitsbedingungen werden in der Fabrik wirklich hübsche Glas-Accessoires produziert. Nicht nur um die Wirtschaft zu fördern haben wir daher ein paar Souvenirs gekauft.

Ngwenya Glass Factory
Aus Altglas werden in bei Ngwenya Glass wirklich schöne Produkte hergestellt.

 

Amüsante Mittagspause

Viele, viele Kilometer fuhren wir durch die afrikanische Landschaft. Swasiland haben wir heute bei einem etwas grantigen Grenzbeamten verlassen und waren wieder in Südafrika. Unterwegs machten wir einen Lunch-Stopp bei einem urigen „Bierlokal“. Amüsant war hier die Bestellung in der Küche. Der Wirt rief diese einfach über die Straße – offensichtlich war dort die Küche. Der Typ war sehr nett und gesellig. Stolz erzählte er uns von den großen Festen des Königs in Swaziland. Wir sahen dann noch Fotos vom Wirt mit den Männern und Frauen in deren traditioneller Bekleidung. Die Feste dauern meistens mehrere Tage. Und offensichtlich ist es für die Einheimischen eine Ehre, dabei zu sein. Unser Gastgeber lebte ursprünglich auch in Swasiland, hat das Land allerdings aus wirtschaftlichen Gründen verlassen. So kamen wir in den Genuss eines köstlichen Mittagessens, bevor die Fahrt weiter ging.

Die Landschaft war teilweise sehr schön. Die Straßen oft sehr rumpelig. Ich verbrachte die Zeit auch mit Reisebericht schreiben. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kamen wir in der Crystal Springs Mountain Lodge – an. Schon von der Ferne konnten wir die zahlreichen Hütten des Camps sehen. Es sah wirklich sehr nett aus.

 

Eisige Nacht

Die Einreise zum Camp war fast so kompliziert, wie an der Grenze. Wir mussten uns alle in ein Formular eintragen. Bei der Reception bekamen wir eine Einschulung und eine Aufzählung, was wir nicht machen dürfen. Es war mittlerweile kühl geworden und hatte nur mehr 11 Grad. Die Einheimischen haben ziemlich gefroren und hatten ihre Winterjacken an.

Mit unserer Infomappe erhielten wir einen Gutschein für ein Bündel Feuerholz. Nachdem das Camp 4 Sterne hat, bin ich davon ausgegangen, dass wir das nur für die Stimmung brauchen. Wie sich herausstellte, war das nicht so. Außer einem kleinen Infrarot-Heizkörper im Schlafzimmer gab es nur den Kamin, um die Hütte warm zu machen. Bevor es zum Abendessen ging, heizten wir also ein. Leider war die Dichtung der Kamintür defekt und wir konnten diese nicht ganz schließen.

Die Einrichtung der Hütte war ansonsten okay. Für einen entspannenden Camping-Urlaub mit der Familie ist das sicher eine schöne Location. Es gibt Wildtiere im Areal, verschiedene Spiel- und Sporteinrichtungen und, wie wir in der Früh sehen konnten, eine grandiose Aussicht.

Guten Morgen
Die Aussicht von der Crystal Springs Mountain Lodge war traumhaft.

Pepe holte uns zum Abendessen im Restaurant Le Fera ab. Der Weg zur Rezeption war doch ziemlich weit – Robert ist nach dem Essen 20 Minuten zurück gegangen.  Das Restaurant der Crystal Springs Mountain Lodge war zwar in einer schönen Hütte, hatte allerdings den Charme einer Bahnhofshalle. Beschwingte Musik aus den 70ern schallte aus den Lautsprechern. Wir waren die einzigen Gäste, das liegt aber wahrscheinlich an der Jahreszeit – wir waren ja im „Winter“ da.

Wir freuten uns schon auf eine köstliche Pizza. Sie war ganz gut, allerdings reichte ein kleines Stück. WLAN hätte 20 Rand  / Stunde gekostet. Nachdem es im Restaurant nicht so gemütlich, beschlossen wir, einen Tag ohne Facebook etc. zu überleben. Nach dem Essen ging es bald ins Bett – der wärmste Ort in der Hütte. Das Feuer hat zwar ein bisschen warm gemacht. Doch durch die kaputte Dichtung war die Rauchbildung echt enorm. Also nichts mehr mit heizen!

 

Pilgrim’s Rest – Erinnerung an die Goldgräberzeit

Nach einer eher unruhigen Nacht – die Matratzen waren viel zu weich, das Bett zu kurz … machte mich die Dusche in einem eiskalten Badezimmer rasch wach. Nach dem Frühstück fuhren wir los Richtung Moholoholo Forrest Camp. Am Weg dorthin stand Sightseeing auf dem Programm.

Erste Station war Pilgrim’s Rest. Das Dorf entstand während der Goldgräberzeit. Als Nationaldenkmal ist das Goldgräberdorf noch nahezu im Originalzustand – aber natürlich renoviert. Unzählige Souvenir-Stände wurden gerade aufgebaut. Später am Tag ist hier sicher viel los. Wie uns Pepe erzählte, haben sehr viel Schotten während der Goldgräberzeit hier Land gekauft. Einige der Häuser oder Restaurants haben daher heute noch das „Mac’s“ im Namen. Du kannst dir hier die liebevoll restaurierten Häuser aus der Goldgräberzeit ansehen und dich selbst als Goldwäscher versuchen. Wir waren zu früh da und hatten für heute noch andere Pläne. Deshalb fuhren wir nach einem kurzen Spaziergang durch das entzückende Dorf weiter.

Pilgrim's Rest
Das „Mac’s“ zeigt noch heute, dass hier einmal viele Schotten zu Hause waren.

 

Blyde River Canyon

Der nächste Stopp war beim berühmten Aussichtpunkt „God’s Window“. Du hast hier zwar eine sehr schöne Aussicht, aber so spektakulär wie erwartet fand ich dieses Plätzchen nicht. Vielleicht hatte ich nur eine falsche Erwartungshaltung – geht mir öfter so: Ich fand auch den schiefen Turm von Pisa nicht sehr beeindruckend.

God's Window - eh ein schöner Ausblick
God’s Window – eh ein schöner Ausblick
Wesentlich beeindruckender: Bourkes's Luck Potholes
Wesentlich beeindruckender: Bourke’s Luck Potholes

 

Viel schöner war es bei Bourke’s Luck Potholes. Hier fließen der Blyde River und der Treur River zusammen. Wunderschöne Muster hat das Wasser hier in den Stein geschliffen. Sehr schön waren die kleinen Wasserfälle vor dem schwarzen Hintergrund. Heidi wagte sogar ein Fußbad. Doch das Wasser war etwa so „warm“, wie ein Gebirgsbach. Eindeutig zu frisch für mich. Wir hatten richtig Glück beim Rundgang. Als wir ankamen, waren hier fast keine Leute. Die Touristenströme kamen uns erst entgegen, als wir auf dem Rückweg waren. Wenn du dir die Bourke’s Luck Potholes ansehen möchtest, solltest du das vorzugsweise in der Früh tun. Nur die Touristen-Shops sind da noch nicht alle geöffnet.

Unser nächster Halt war beim Three Rondavels View Point. Benannt wurde dieser Aussichtpunkt nach den drei Felsen, die an die Hütten der Heimischen erinnern. Hier hast du eine wunderschöne Aussicht auf den Blyde River und den Blyde River Canyon. Für heute war’s das mit den Aussichtspunkten auf den Blyde River Canyon, aber wir werden in den nächsten Tagen noch öfter einen Blick auf die „drei Rundhütten“ werfen.

Three Rondavels View Point
Panoramblick vom Three Rondavels View Point
Three Rondavels
Die drei Felsformationen – Three Rondavels erinnern an die typischen Rundhütten Südafrikas und wurden daher nach diesen benannt.

 

Moholoholo – die Fotosafari geht weiter

Entlang dem Blyde River Canyon mit den aufregenden Farben ging es weiter, bis wir um ca. 13:30 Uhr in Moholoholo im Forest Camp ankamen. Nach einem sehr freundlichen Empfang wartete schon das Mittagessen auf uns – mit einer vegetarischen Extraportion für mich.

Frisch gestärkt zeigte uns unser Ranger Bertran  – ein sehr lustiger Typ mit einem unvergleichbaren Lachen – unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage. Eine sehr gemütlich und vor allem große Hütte, in der wir uns gleich wohl fühlten. Viel Zeit blieb uns nicht, um uns gemütlich einzurichten. Um 15:00 Uhr war Abfahrt. Heute stand endlich wieder ein Game Drive im Moholoholo Wildlife Rehab Centre auf dem Programm.

Nyala
Die Nialas waren viel zutraulicher als in den bisherigen Reservaten. Sie liefen nicht davon, wenn wir mit dem Auto stehen blieben. Manchmal schauten sie neugierig vorbei.

Die Hippos, die hier wohnen sollten, waren nicht so kooperativ. Das Highlight waren jedoch die unzähligen Geier und Marabus. Die Weißrückengeier sahen wir bereits über dem Forest Camp kreisen. Beim Moholoholo Rehabilitation Centre werden die Raubvögel regelmäßig gefüttert, das wissen sie natürlich und warteten daher bereits ungeduldig auf die nächste Fütterung.

Weißrückengeier
Unglaublich, so viele Weißrückengeier auf einem Haufen zu sehen.
Marabu
Auch die Marabus waren zahlreich vertreten. An und für sich sind die Storchenvögel ganz hübsch, vor allem wenn sie fliegen. Nur die Köpfe sind nicht so der Hingucker.

Nachdem wir genug Bilder von den spannenden Vögeln hatten, fuhren wir weiter an ein romantisches Plätzchen. Endlich gab es wieder einen Sundowner Drink! Der letzte war ja schon ein paar Tage her. Während wir diesen genossen, sahen wir zahlreichen Fledermäusen zu, wie sie Insekten in einem Teich fingen. Wir hatten schon fast Vollmond – wunderschön leuchtete er durch die dunklen Bäume. Manchmal ist unsere Reise schon fast kitschig *schmunzel*.

Vollmond in Moholoholo
Vollmond in Moholoholo

Das köstliche Abendessen (Maissuppe, Fisch mit Gemüse und Schokokuchen mit Creme) gab es im Forest Camp heute am Lagerfeuer. Ich bin froh, dass es immer Decken gibt. Ohne wäre es mir wirklich zu kalt, zum draußen sitzen. Aus der Ferne hörten wir Löwen brüllen und Hyänen schreien. Angst hatten wir keine, die Tierstimmen kamen vom nahe gelegenen Moholoholo Rehab Centre. Das stand morgen auf dem Programm und ich war schon echt gespannt darauf. Vorher hieß es allerdings noch schnell schlafen!

 

Morgendlicher Spaziergang in Moholoholo

Um 7:30 Uhr ging es mit Pepe und unserem Ranger los zum Buschwalk. Heidi & Erich haben heute ausgeschlafen. Schon gestern Abend kam Wind auf. Der blieb bis heute! Schade, denn eigentlich wollten wir Heidi & Erich mit einer Ballonfahrt überraschen. Na ja, morgen haben wir noch eine Chance.

Für die Berge wurde sogar Schneefall prognostiziert. Außer in den Bergen gibt es wenig Schnee in Südafrika, erzählte uns Pepe. Wenn es in Kapstadt einmal schneit, nehmen sich viele Leute frei. Aus dem bisschen Schnee das liegt, wird ein kleiner Schneemann gebastelt. Den setzen sich die Leute auf die Motorhaube des Autos und fahren damit spazieren – bis sich der Schneemann wieder auflöst.

Wir fuhren wieder zum Teich, in dem die Nilpferde leben sollten. Heute hatten wir mehr Glück. Die ganze Familie Hippo (Vater, Mutter, Kind) war anwesend. Sie beobachteten uns genau, sahen jedoch keine Bedrohung in uns.

Nilpferdfamilie
Nilpferdfamilie

Der Buschwalk startete gleich von hier. Bertran erzählte uns einiges über Termiten und wie wichtig sie für den Boden hier sind. Ein Stückchen weiter zeigte er uns die Minipellets von Giraffen. Unglaublich, dass diese großen Tiere so kleine Pellets produzieren, die übrigens steinhart sind. Etwas seltsam habe ich das Spiel der Einheimischen gefunden. Weitspucken von Giraffen-Pellets! Bertran führte uns das tatsächlich vor!!! Wir haben dann doch nicht mitgespielt. Nachdem die Giraffensch…. so eine harte Schale hat, können sich keine Bakterien darauf absetzen. D.h. gesundheitlich ist dieses fragwürdige Spiel nicht gefährlich. Aber man muss ja nicht alles ausprobieren.

Marabus in Moholoholo
Marabus in Moholoholo – die Wolken haben die Fotos etwas farblos gemacht. Oft mache ich ein schwarz / weiß Foto daraus, so kommen mehr Details zum Vorschein.

Etwas weiter kamen wir zu einer Wasserstelle. Die Vögel scheuchten wir leider auf. Doch die Marabu’s platzierten sich rund um uns auf die Bäume und zauberten ein schönes Morgenmotiv.

Schon bald gingen wir zurück, damit wir rechtzeitig zum Frühstück wieder in der Lodge sind. Außerdem wartete um 11:00 Uhr der nächste Programmpunkt.

 

Bootsfahrt am Blyde River

Heidi und Erich trafen wir beim Frühstück. Wir stärkten uns noch bevor es wieder los ging. Pepe fuhr mit uns zum Boot. Das war sehr schlicht, aber wir hatten alle Platz und eine gute Aussicht.

Neben dem Kapitän war ein „Alleinunterhalter“ an Bord, der uns einiges über die Landschaft, die Tiere und die Bäume am Blyde River erzählte. Er machte das echt unterhaltsam. Neben den versprochenen Hippos, sahen wir zwei Krokodile, einige Kormorannester und  einen Trompeterhornvorgel. Es war zwar etwas frisch durch den Fahrtwind, aber die Bootsfahrt war sehr informativ und hat richtig Spaß gemacht.

Drei Rondavels
Vom Boot sahen wir wieder die three rondavels.
unterwegs am Blyde River
Der Blyde River Canyon von einer anderen Perspektive.

Zurück im Camp gab es glücklicherweise schon Mittagessen. Wir haben ja sicher mindestens zwei Stunden nichts gegessen. *Ironie aus*  Lang war unsere Mittagspause nicht, doch sie reichte, um ein paar Makrofotos zu machen – eine der wenigen Gelegenheiten auf unserer Rundreise. Anschließend brachte uns Bertran zum Rehabilitationszentrum.

Eidechse
Gut, dass ich meine Makroobjektiv dabei hatte – oft habe ich es während unserer Fotosafari allerdings nicht gebraucht. *schmunzel*

 

Moholoholo Rehabilitation Centre

Noch bevor die Führung begann, waren wir schockiert. In einem kleinen Museum war das Leid der Tiere sehr bildlich dargestellt. Bei der Führung, hörten wir noch sehr viel mehr über die Tiere Südafrikas und ihr Leid: sie werden verfolgt und getötet, vergiftet, geraten in Fallen … Die Menschen in Südafrika haben oft Angst vor den Tieren und sie fürchten auch um ihre Nutztiere.

Die Tiere, die wir im Moholoholo Rehabilitationszentrum gesehen haben, werden hier bleiben. Sie sind Botschafter für die Kinder und Erwachsenen, die sich noch nicht mit dem Leben der entsprechenden Tiere auseinander gesetzt haben. Und sie sollen ihnen die Angst nehmen. Tiere, die hier geheilt und wieder frei gelassen werden, kannst du nicht sehen. Sie sollen nicht zu sehr an die Menschen gewöhnt werden, um die Renaturierung nicht zu gefährden.

Während des Rundgangs können die Besucher Geparden streicheln und / oder Geier füttern. Generell halte ich von solchen Darbietungen nicht viel. Deshalb mache da nicht mit. Dennoch finde ich es gut, was das Wildlife Rehabilitation Centre hier macht. Und wenn das der beste Weg ist, die Menschen für die Tiere zu gewinnen, ist das eine gute Sache.

Erich hatte die ganze Aufmerksamkeit der Gepardin, als er sie streichelte. Gefährlich ist das allerdings nicht - dafür sorgen Leckerlis.
Erich hatte die ganze Aufmerksamkeit der Gepardin, als er sie streichelte. Gefährlich ist das allerdings nicht – dafür sorgen Leckerlis.
grantiger Leopard
Der Leopard zeigte sich von seiner ruppigen Seite.

 

Kaffernadler
verschiedene Raubvögel konnten wir im Moholoholo Rehabilitation Centre aus der Nähe kennen lernen
Weißrückengeier im Rehabilition Centre
Weißrückengeier im Rehabilition Centre

Heidi hat mich gefragt, ob ich eh noch mit ihr rede, weil sie den Geparden gestreichelt und den Geier gefüttert hat. Mache ich natürlich, ich erwarte ja nicht von anderen, dass sie sich so verhalten, wie ich. Und sie hatte richtig Spaß dabei.

 

Ende eines ereignisreichen Tages

Nach dem Rundgang holte uns Bertran wieder ab und machte mit uns eine kurze Safari-Ausfahrt. Die Nilpferde waren zwar da, aber nicht sehr fotofreudig. Und den Leoparden, den Bertran in der Ferne gehört hat, haben wir leider nicht gefunden. Doch das ist Natur. Immer wieder kann es dir passieren, dass du unterwegs bist, um ein bestimmtes Naturfoto zu machen. Und dann spielt das Wetter nicht mit, die Tiere verstecken sich …

Wieder zurück im Camp erzählten wir Heidi und Erich, von der Ballonfahrt. Die Wettervorhersagen für morgen waren gut, der Ballon wird also starten. Einziger Wermutstropfen: Um 6:00 Uhr fährt der Ballon ab. Das heisst, spätestens um 5:30 Uhr müssen wir mit fertig gepacktem Gepäck abfahren. Hmmm langsam haben wir uns an das frühe Aufstehen gewöhnt.

Das Abendessen war wie immer köstlich. Nachdem es heute unser letzter Abend im Moholoholo Forest Camp aber auch mit Pepe war, sind wir noch etwas länger sitzen geblieben, um mit ihr zu plaudern. Es war wirklich eine schöne Reise mit Pepe. Vor allem ihre Informationen über Land und Leute haben großen Spaß gemacht.Viel zu schnell verging die Zeit und für uns hieß es noch packen und ganz schnell schlafen.

 

Blyde River Canyon von oben

Unser Gastgeberin Christl hat uns netterweise einen Kaffee organisiert, der uns vor unserer Abfahrt etwas Energie spendete. Pünktlich um 5:30 Uhr ging es los. Pepe brachte uns zum Startplatz für den Ballon. Sie selbst wollte nicht mitfliegen, weil sie Höhenangst hat. Wir haben gestern Abend schon versucht, ihr die Angst zu nehmen. Als wir schlafen gegangen sind, hat sie nicht mehr ganz so energisch verneint. Trotzdem war ich sehr überrascht, als sie in letzter Minute in den Ballon gestiegen ist. Ich habe mich sehr für sie gefreut, dass sie über ihren Schatten gesprungen ist. Für mich war es auch die erste Ballonfahrt und ich war sehr gespannt, wie es mir damit gehen würde.

Pepe traut sich
Pepe traut sich – das zeigt: auch mit Höhenangst, kannst du eine Ballonfahrt wagen.

 

Überrascht war ich, wie viel Platz wir im Ballon hatten. Das Feuer über meinem Kopf machte mich etwas skeptisch, war allerdings nicht zu spüren. Ich vertraute darauf, dass unsere Fahrerin weiß, was sie tut.

Die Fahrt war wirklich wunderschön. Wir fuhren nicht sehr hoch und der Wind war kaum spürbar. Das bedeutete, dass wir nicht sehr rasch voran kamen. Von hier oben konnten wir den Sonnenaufgang gut beobachten und den Blyde River Canyon in den schönsten Farben sehen. Am Boden konnten wir einige Giraffen beobachten.

Bryde River Canyon
Und da haben wir jetzt den Blyde River Canyon von oben!

 

Pepe hat es auch gefallen!
Pepe hat es gefallen!

Etwas abenteuerlich war die Landung. Weit und breit war kein ausreichender Landeplatz zu sehen. Beim Landen streiften wir zwar ein paar Baumspitzen – manche mussten daran glauben – doch wir setzten ziemlich ruhig am Rande eines Orangenfeldes auf.

Nur kurze Zeit später fuhr bereits die Crew mit unseren Autos vor. Im Nu war ein Tisch mit Sekt und verschiedenen Getränken aufgestellt. Für unsere Reise erhielten wir sogar eine Urkunde. Nur Pepe bekommt ihre per E-Mail geschickt. Es hat ihr übrigens sehr gut gefallen. Trotz Höhenangst hatte sie keine Panikattacke und wir mussten nicht zwischenlanden.

 

Weiter zur letzten Station unserer Reise

Nachdem der Ballon zusammengelegt und der Korb aufgeladen war, ging es zum Frühstück. Die Ballonbetreiber haben eine Lodge, in der bereits alles angerichtet war. Ein wirklich schöner Start in den Morgen. Doch auch das Ende unseres Aufenthalts in Moholoholo.

Frisch gestärkt fuhren wir ca. 2 Stunden weiter nach Sabi-Sabi. Wir waren zwar etwas früh, wurden aber im Selati Camp herzlich empfangen. Doch jetzt hieß es Abschied nehmen von Pepe. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist. Wir sind alle sehr froh, dass sie diese tolle Reise für uns organisiert hat und haben uns wirklich gefreut, dass sie uns einen Teil davon begleitet hat.

Ich bin davon überzeugt, dass es nicht die letzte Reise war, die wir bei ihr gebucht haben. Denn eines ist jetzt schon fix: Botswana und auch Südafrika sehen uns bestimmt wieder. Und wenn du eine Reise nach Südafrika planst, frag einfach bei Pepe an.

Was wir in Sabi-Sabi erlebt haben, erzähle ich dir im letzten Teil der Reiseberichte zu unserer Fotosafari Südafrika & Botswana.

 

Warst du schon in Moholoholo oder kennst du den Blyde River Canyon? Was hat dir besonders gut gefallen?

 

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