Wie wir auf die Galapagosinseln kamen, Details zur Einreise und das Leben auf der Motoryacht habe ich dir schon im 1. Teil meines Reiseberichtes erzählt. Jetzt geht es weiter mit den Inseln, die wir besucht haben. Und den Tieren, die wir dort getroffen haben.
Inhaltsverzeichnis
Espanola
Die südlichste Galapagos-Insel haben wir in der Nacht erreicht. Nach dem Frühstück wurden wir gleich an Land gebracht.
Dort hat es mir die Sprache verschlagen (das passiert bei mir äußerst selten). Unmengen von roten Klippenkrabben, bunte Meerechsen und kleine Seehunde tummelten sich an Strand. Und keines der Tiere machte Anstalten, vor uns zu flüchten! Nicht einmal die Spottdrosseln suchten das Weite. Später stellte sich heraus, dass die hübschen Vögel ganz schön frech sind.
Auf der Insel kannst du einen ca. 2 km langen Rundgang machen. Unser Nationalpark Guide Jaime begleitete uns und erzählte uns sehr viel über die Tiere. Doch zuerst einmal kamen wir nicht weit. Die Seelöwen waren einfach so entzückend. Und egal wie nahe wir ihnen kamen – sie blieben einfach sitzen! Sicherheitshalber hat uns der Guide gebeten, sie dennoch nicht zu streicheln.
Die Galapagos Seelöwen
Die Galapagos Seelöwen sind ein bisschen kleiner als die Kalifornischen. Es macht so viel Spaß, sie zu beobachten, egal ob sie sich am Wasser tummeln oder in der Sonne rekeln. Laut Schätzungen leben ungefähr 50.000 Seelöwen auf Galapagos. Anders als bei anderen Seelöwen-Kolonien werden die Babys nicht von den Männchen gefressen. Das ist ein typisches Verhalten von Seelöwen, wenn sie kein Weibchen finden – sie töten dann die Jungen, um zu ihrem Vergnügen zu kommen. Nachdem es genug Weibchen auf der Insel gibt, findet jedes Männchen seine Partnerin. Die Babys dürfen also überleben. Sie sind kohlrabenschwarz, wenn sie geboren werden und somit kaum von den herumliegenden Lava-Steinen zu unterscheiden.
Die Meerechsen
Die Marine Iguanas sind die einzigen Echsen, die auch im Wasser leben. Auf La Espanola konnten wir eine ganze Kolonie dieser beeindruckenden Echsen sehen. Sie liegen unbeweglich am Sand und lassen sich von der Sonne bescheinen. Die Farben wechseln von schwarz bis rot und grün. Die bunten Meerechsen sind endemisch auf Galapagos. Wenn du die Tiere aus der Nähe betrachtest, bekommst du eine ungefähre Vorstellung, wie Dinosaurier ausgesehen haben könnten. Nachdem sie sich so ruhig verhalten, sind sie das perfekte Fotomotiv und es fällt schwer weiter zu gehen. Doch die Zeit für den Inselrundgang ist begrenzt.
Galapagosalbatros
Der Weg führte uns weg vom Wasser und auf einmal saß da ein Albatros Baby mitten am Weg. Als Baby war es nur deshalb zu erkennen, weil es ganz flaumige Federn hatte und so tollpatschig war, dass es noch nicht fliegen konnte. Es wirkte für mich fast größer als die erwachsenen Albatrosse, die gleich ein paar Schritte weiter saßen. Albatrosse erreichen eine Flügelspannweite von bis zu 235 cm und sind ziemlich beeindruckend, wenn sie über die Insel kreisen. Sie brüten fast ausschließlich auf La Espanola. Einmal im Jahr legen sie 1 Ei. Und die Eltern bleiben so lange zusammen, bis das Küken fliegen kann. Du kommst den Albatrossen ebenfalls ganz nah – egal ob Baby oder erwachsen. Anders kommst du fast nicht an ihnen vorbei.
Unseren nächsten Stopp machten wir bei einer Klippe. Von da konnten wir die Vögel beim Fliegen beobachten. Und wir sahen die ersten Maskentölpel. Einem Galapagos Hawk konnten wir beim Jagen zusehen.
Die Maskentölpel erinnerten uns vom Verhalten sehr an die Basstölpel von Helgoland. Anders als dort, wo der Felsen mit einer Sperre abgetrennt ist, kannst du hier einfach durch die Brutfelsen spazieren. Die Vögel ließen sich von uns überhaupt nicht stören. Nur der Geruch ist etwas streng. Zu den Maskentölpeln gesellte sich der eine oder andere Blaufußtölpel. Den englischen Namen – Blue-footed Booby finde ich wesentlich sympathischer.
Nach drei Stunden war unser Rundgang leider zu Ende und wir wurden zurück auf das Schiff gebracht. Da warteten schon die Erfrischungsgetränke auf uns.
Robert war am Nachmittag mit beim Schnorcheln. Ganz begeistert kam er zurück, weil die Tiere auch unter Wasser sehr zutraulich sind. Die Seelöwen sind sehr neugierig und spielen wahnsinnig gerne. Dazu gesellen sich Pinguine, Schildkröten und vielleicht ein Hammerhai. Du siehst, Schnorcheln ist auf den Galapagosinseln ein besonderes Erlebnis.
Am Nachmittag legten wir an einem wunderschönen weißen Sandstrand von La Espanola an. Hier tummelten sich Seelöwen in jeder Größe. Wir hatten eine Stunde Zeit, die Tiere zu beobachten und genug Gelegenheit, schöne Naturfotos zu machen.
Diese Tiere haben wir auf Espanola gesehen: Meerechsen, Galapagos Seelöwen, Rote Klippenkrabben, Lavaechsen, Masken- und Blaufußtölpel Galapagos-Albatrosse
Floreana
Am nächsten Morgen begegneten wir wieder ein paar Seelöwen. Allerdings stand auf Floreana die Landschaft der Insel im Vordergrund. Und die Geschichte der Pionierin Margret Wittmer, die das erste Hotel auf Floreana errichtete.
Auf der Insel gibt es einen Binnensee mit Salzwasser, an dem normalerweise Flamingos zu sehen sind. Leider waren diese alle ausgeflogen. Das ist das einzige Manko bei der Naturfotografie – du kannst dich einfach nicht darauf verlassen, dass dein Motiv da ist.
Auf der anderen Seite der Insel konnten wir einige Stachelrochen (Stingrays) beobachten. In dem feinen Sand, der mit dem Wasser aufgewirbelt wurde waren sie nur schwer zu sehen. Am Strand tummelten sich Rote Klippenkrabben, Pelikane und sogar Pinguine.
Post Office und Black Beach
Während des Mittagessens wurden wir auf die andere Seite von Floreana gebracht. Unser Landgang brachte uns heute zuerst zum Post Office – eine sehr witzige Einrichtung: Unweit vom Landesteg befindet sich ein Postkasten. In diesem kannst du Post an deine Lieben deponieren. Gleichzeitig schaust du, ob darin Post für jemand in deiner Nähe liegt. Die nimmst du mit und stellst sie persönlich zu. Angeblich funktioniert das schneller als auf dem offiziellen Postweg. Hätten wir eine Karte mit gehabt, hätte ich sie mir selbst geschrieben, um zu sehen, ob das tatsächlich funktioniert. Also solltest du auf Floreana kommen, nimm eine Karte für deine Lieben mit.
Am Nachmittag ging es wieder zum Schnorcheln. Alternativ gab es heute eine Bootsfahrt um die nahe gelegenen Felsen. Mit dem Schlauchboot kamen wir da ziemlich nah und konnten die Tiere besser beobachten.
Unser zweiter Landgang führte uns nach Black Beach. Dort gibt es eine winzige Ortschaft bestehend aus einer Kirche, einer Schule, einem Kiosk und dem Hotel, das von der Pionierin Maria Wittmer auf Floreana errichtet wurde. Heute wir das Hotel von der Enkelin von Maria Wittmer geführt, du kannst dort also auch wohnen, wenn du dir Floreana näher ansehen möchtest. Und vor allem mehr über die Geheimnisse rund um die Wittmers wissen willst.
Der Ausflug war ja ganz nett, aber mich begeistert die Natur mehr.
Diese Tiere haben wir auf Floreana gesehen: Stachelrochen, Rote Klippenkrabbe, Pelikane, Pinguine, Lavaechsen, Pelikane und ich bin davon überzeugt, wenn du dort bist, siehst du auch jede Menge Flamingos.
Santa Fe
Während wir schliefen wurden wir nach Santa Fe gebracht. Mit fast 4 Mio. Jahren ist Santa Fe eine der ältesten der Galapagosinseln. Sie ist gerade einmal 24 Quadratkilometer groß und entstand durch Lavaflüsse.
Schon am Weg zur Insel sahen wir Blaufußtölpel, Seelöwen, einen Galapagos-Hawk und zahlreiche Krabben, die sich auf den vorgelagerten Felsen tummelten. Pelikane landeten neben unserem Boot im Wasser, in dem wir durch das klare Wasser einige Hammerhaie sehen konnten.
Auf die Insel kommst du nur mit einer Nasslandung. Das heißt, es gibt keinen Landesteg. Du wirst mit dem Boot an den Strand gebracht und steigst im seichten Wasser aus.
Unser Inselrundgang führte uns heute durch einen Opuntien-Wald. Die Opuntien – (Kakteengewächse) erreichen hier tatsächlich Baumgröße. Dazwischen wohnten gelbe Landleguane. Diese gemächlichen Tiere lassen sich durch nichts stören. Wahrscheinlich ist es diese Ruhe, die sie bis zu 70 Jahre alt werden lässt.
Auf Santa Fe gibt es einige Galapagos Bussarde. Diese Vögel haben keine natürlichen Feinde auf der Insel und sind dementsprechend angstfrei. Einer saß an einem Ast in Küstennähe – das ideale Fotomodell.
Jaime – unser Nationalpark Guide – wusste auf jede unserer Fragen eine Antwort. Und er war auch sehr geduldig mit uns. Es war immer genügend Zeit für unsere Fotos. Manchmal sagte er uns, dass wir ruhig näher gehen können.
Tiere, die du auf Santa Fe sehen kannst: Seelöwen, Pelikane, Blaufußtölpel, gelbe Landleguane, Galapagos-Bussard, Rote Klippenkrabbe, Lavaechsen …
South Plaza
Während wir unser köstliches Mittagessen genossen, ging die Fahrt weiter zur nächsten Insel. South Plaza – auch Plaza Sur genannt – ist nur 0,2 Quadratkilometer groß.
Schon von weitem sahen wir die roten Galapagos Sesuvien leuchten sehen. Nahezu die ganze Insel war bedeckt von den leuchtenden Blattsukkulenten. Ein wunderschöner Kontrast zum blauen Himmel und den Opuntien, die auch hier wachsen.
Unser Inselrundgang führte uns vorbei an zahlreichen gelb-rotbraunen Landleguanen bis zur Hochebene der Insel. Von hier konnten wir wunderbar die Vögel beobachten. Vor allem der Rotschnabel-Tropikvogel (red-billed tropicbird) hat es mir angetan. Die Vögel fliegen oft in einer Formation und machen dabei ganz lustige Geräusche. Wunderschön sind auch die Gabelschwanzmöwen (swallow-tailed gulls), die es hier in großen Mengen gibt. Auf South Plaza haben sie gleich einen ganzen Felsen in Beschlag genommen.
Am Ende des Plateaus lagen vereinzelte Seelöwen. Was es mit ihnen auf sich hat verrate ich dir in meinem Blogbeitrag über die Entertainer der Galapagosinseln.
Diese Tiere haben wir auf South Plaza / Plaza Sur gesehen: Seelöwen, gelben Landleguane, Galapagos-Bussarde, Gabelschwanzmöwen, Rotschnabel-Tropikvogel, Goldwaldsänger, Rote Klippenkrabben
North Seymour
Nachdem wir von South Plaza wieder zurück auf der M/S Odyssey waren, fuhren wir weiter nach North Seymour. Hier bliebe die Yacht über Nacht liegen. Die etwas weniger als 2 Quadratkilometer große Insel ist durch eine schmale Meerstraße von Santa Cruz getrennt. Der Rundweg auf der kleinen Insel ist ca. 1,4 km lang.
Fregattvögel auf den Galapagosinseln
Die Hauptattraktion dieser Insel sind die Fregattvögel. Diese begleiteten unser Schiff schon seit wir in Galapagos angekommen sind. Immer fliegen ein oder zwei dieser großen Vögel hinter uns her – so wie wir das Zuhause von den Möwen kennen.
Die großen Vögel mit den schmalen Flügeln sind geübte Flieger und können sehr lange in der Luft bleiben, ohne dazwischen zu landen. An einem Tag können sie bis zu 400 km zurücklegen. Damit sie das schaffen, ist es erforderlich, in der Luft zu schlafen. Länger als 6 Minuten am Stück schlafen sie allerdings im Flug nicht. Den Schlaf holen sie dann an Land nach – da schlafen sie auch einmal 12 Stunden durch.
Die bequemen Fregattvögel jagen anderen Vögeln gerne ihre Beute ab oder rauben deren Nester aus. Wenn sie selbst jagen, suchen sie sich Beute, die sie fangen können, ohne das Wasser zu berühren. Dazu gehören fliegende Fische oder Schildkröten.
Es ist unglaublich, wie viele der Fregattvögel auf North Seymour brüten. Einige Männchen waren noch auf Brautschau und haben ihren roten Kropf aufgeblasen, um so die Aufmerksamkeit der Weibchen zu erregen. Doch nicht immer die Schönheit gewinnt. Die Weibchen schauen vor allem auf das beste Nest bei der Wahl ihres Partners.
Wir konnten auch einige Fregattvogel Babys aus nächster Nähe beobachten und fotografieren. Wenn sie noch ganz klein sind, sind sie weiß und vor allem sehr gefräßig, wie wir zufällig bei einer Fütterung beobachten konnten.
Diese Tiere haben wir auf North Seymour getroffen: Gelbe Landleguane, Blaufußtölpel, Meerechsen, Gabelschwanzmöwen, Rote Klippenkrabben, Lavatauben, Seelöwen lagen faul in der Gegend herum.
Santa Cruz
Während der Mittagspause erreichten wir Santa Cruz. Santa Cruz ist die zweitgrößte der Galapagosinseln. Hier ist die bekannte Charles-Darwin-Station zu Hause. Viele Kreuzfahrten starten von da und auch sonst gibt es einige „Sehenswürdigkeiten“. Wir haben jedoch nur den unberührten Korallenstrand Las Bachas an der Nordseite der Insel besucht.
Jaime zeigte uns einen bekannten Brutplatz der grünen Meeresschildkröten. Allerdings wird im November nicht gebrütet. Wir machten noch einen kurzen Rundgang zu einem Binnensee, an dem wir dieses Mal tatsächlich Flamingos beobachten konnten.
Ansonsten durften wir den langen Küstenstreifen selbst erkunden. Es hat riesigen Spaß gemacht, in aller Ruhe zu fotografieren und sich auch einmal an den Strand zu setzen und einfach nur zu beobachten.
Und diese Tiere haben wir gesehen: Rote Klippenkrabben, Graureiher, Flamingos, Blaufußtölpel, Goldwaldsänger, Meerechsen, Fregattvögel, Lavareiher
Mosquera
Zum Abschied unserer Rundfahrt wurden wir auf der winzig kleinen Insel Mosquera gebracht. Hier konnten wir den Sonnenaufgang genießen, noch ein paar Seelöwen beobachten und uns schweren Herzens von der wunderschönen Tierwelt verabschieden. Nur das gegenseitige Versprechen, noch einmal hier her zu kommen, machte uns die Heimreise leichter.
Mit der M/S Odyssey wurden wir nach Baltra (South Seymour) gebracht. Hier hieß es noch einmal Abschied nehmen: Zuerst von der Crew und am Flughafen auch gleich von Jaime, der dort sofort wieder auf die nächste Gruppe wartete.
Von Baltra flogen wir nach Guayaquil und von da ging es dann ab nach Hause!
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