Wildkräuter – Frühjahrsputz für den Körper

In unserem Naturgarten wachsen natürlich jede Menge Wildkräuter. Bei vielen weiß ich nicht, wofür ich sie verwenden kann. In einem Workshop von Uschis Kunst- und Naturwerkstatt habe ich gelernt, wie ich damit meinen Körper entgiften kann.

am Waldteich
am Waldteich in Würnitz haben wir uns getroffen

Wildkräuter finden und erkennen

Treffpunkt für den Workshop war in Würnitz am Waldteich. Leider war vom Frühling heute nichts zu sehen – es war kalt und trüb. Doch obwohl wir heuer kaum warme Tage hatten, haben wir einige zum Entgiften wichtige Kräuterchen gefunden:

  • Den Löwenzahn findest du im Frühjahr sehr bald auf einer natürlichen Wiese. Wenn du das Pflänzchen mit den hübschen Blüten und den Fallschirmchen nicht in deiner Wiesen haben magst, iss es einfach auf. Die jungen Blätter schmecken am besten. Wenn du die gleich in deinen Salat oder Smoothie gibst, wachsen wieder frische nach. So hältst du den Löwenzahn klein und hast immer Zutaten für einen köstlichen Salat. Oder du lässt ihn ein bisschen wachsen und genießt seine Blüten. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie du Löwenzahn verwenden kannst. Durch seine Bitterstoffe ist Löwenzahn gut für die Leberreinigung. Er hilft daher hervorragend deinen Körper zu entgiften.
  • Sobald die ersten Sonnenstrahlen die Erde ein bisschen erwärmen, sind sie da: die Gänseblümchen. In unserem Garten gibt es noch nicht so viele wie ich gerne hätte, aber sie vermehren sich schon.  Die Gänseblümchen machen sich besonders hübsch im Salat oder als Dekoration für Desserts. Doch nicht nur die Blüten kannst du essen. Die Blätter passen gut in einen Salat oder zu Gemüsegerichten. Und sie sind gut für die Entgiftungskur, weil sie das Blut reinigen und entwässern.
  • Gesund ist das Scharbockskraut nur solange es nicht blüht. Es ist ein guter Vitamin C Lieferant und vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit. Mit der ersten Blüte werden die Blätter leicht giftig.
  • Das nächste Pflänzchen, das wir auf der Spielwiese beim Waldteich fanden, war die Gundelrebe oder Gundermann. Von ihr gab es nur ganz kleine Blättchen, obwohl sie  eigentlich schon blühen könnte. Die mineralstoffreiche Gundelrebe leitet Eiter sehr gut aus. Größere Blätter kannst du in Schokolade tunken und als hübsche Dekoration für deine Desserts verwenden.
  • Eine Teilnehmerin hat ein kleines Blatt vom Spitzwegerich mitgebracht. Dieser ist ein bewährtes Hustenmittel. Nachdem er blutreinigend und schleimlösend ist, passt er gut in die entgiftenden Frühlings-Smoothies. Im Sommer ist der Spitzwegerich eine Erste-Hilfe-Pflanze. Wenn du einen Insektenstich oder eine Blase vom Wandern hast, kannst du etwas zerkauten Spitzwegerich auflegen. Du wirst sehen, der Schmerz ist schnell vorbei.

 

Bei den Temperaturen war am Waldteich nicht viel los. Das einzige Pärchen das unterwegs war, fragte uns verwundert, was wir da machen. Hmmm, es ist wohl eher ungewöhnlich, dass 11 erwachsene Frauen am Kinderspielplatz mit gebannten Blick auf den Boden spazieren gehen.  Wir marschierten noch ein Stück einem Waldweg entlang.

  • Dort fanden wir erst den bei den Gärtnern sehr ungeliebten Giersch. Die hartnäckige Pflanze lässt sich nur sehr schwer aus dem Garten vertreiben. Doch auch ihn kannst du aufessen Der Giersch schmeckt ein ähnlich wie Petersilie. Beim Frühjahrsputz für den Körper wirkt er entgiftend, blutreinigend und säuretreibend.
  • Ein Stückchen weiter fanden wir das erste Lungenkraut. Hast du gewusst, dass du an der Farbe der Blüte sehen kannst, welche schon bestäubt ist? Das ist für uns natürlich spannend, für die Bienen bedeutet das allerdings, dass sie sich nicht mehr unnötig um eine bereits bestäubte Blüte kümmern müssen.
  • Zwei Schritte weiter entdeckte Uschi eine Nelkenwurz. Von diesem Pflänzchen kannst du nicht nur die Blätter sondern auch die Wurzel essen. Wir nahmen ein Stück mit und kosteten die gewaschene Wurzel später. Sie schmeckt ein bisschen wie eine Gewürznelke – daher auch der Name. Die Nelkenwurz ist sehr vielseitig.
  • Mit dem nächsten Wildkraut hat schon fast jeder von uns unangehme Erfahrungen gemacht. Die Brennnessel weiß sich gut zu verteidigen. Wenn du sie allerdings bezwingst, kannst du sie als Tee, Salat oder im Smoothie genießen. Beim körperlichen Frühjahrsputz hilft dir die Brennnessel, die Giftstoffe rasch auszuspülen. Außerdem hilft sie gegen Müdigkeit und viele andere Beschwerden. Hast du zu viele Brennnesseln im Garten, machst du daraus am besten eine Jauche. Die stinkt zwar fürchterlich ist allerdings ein hervorragender Dünger und Schädlingsvernichter.
  • Ein paar Meter weiter haben wir ein Plätzchen mit Vogelmiere gefunden. Den wuchsfreudigen Gartenbewohner kannst du auch gut im Salat essen. Der Bodendecker mit den süßen kleinen Blüten ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Durch ihre harntreibende Wirkung ist sie vor allem im Smoothie für den körperlichen Frühjahrsputz gut aufgehoben.
Frühling
Ende März – und der Teich ist gefroren

Leider ist es nicht wärmer oder schöner geworden. Doch trotz der unfreundlichen Temperaturen haben wir schon viel gesehen. Also ging es weiter ins Servus – das Sozialzentrum von Würnitz. Dort ging es mit dem Frühlingsputz für den Körper erst richtig los.

 

Entgiften mit Wildkräutern

Uschi hat ein sehr ausführliches Manuskript für uns vorbereitet. Das ging sie mit uns gemeinsam durch:

  • Smoothies machen es unseren Verdauungsorganen leichter, die wertvollen Inhaltsstoffe der Pflanzen aufzunehmen. Ein grüner Smoothie ist daher der Hauptbestandteil der Entgiftungskur.
  • Dass entgiften für Körper, Geist und Seele gesund ist, wusste ich ja schon vom Fasten. Beim Frühjahrsputz für den Körper verzichtest du ungefähr auf die gleichen Lebensmittel wie in der Vorbereitung für die Fastenwoche.
  • Die wichtigsten Wildkräuter hat uns Uschi auch beschrieben, inkl. Wirkung und wie wir sie verwenden können.
  • Dazu gab es Tipps für die Entgiftungskur in der Praxis. Die Basis ist ein grüner Smoothie – das Rezept ist ebenfalls Teil von Uschis Manuskript. Täglich gibt es davon 2 Liter. Essen darfst du Salat, Nüsse, Rohkost oder gedünstetes Gemüse.
  • Der Rest ist wie beim Fasten: Viel trinken (Wasser, Kräutertees, Zitrone), Darmreinigung, Bürstenmassage und Leberwickel. Wer die Möglichkeit hat, hilft der Haut mit einem Basenbad beim Entgiften. Das funktioniert auch mit einem Fussbad.

 

Der Praxisteil

Uschi machte einen grünen Wunder-Smoothie zum Ausprobieren. Ehrlich gesagt, war ich schon sehr skeptisch. Unter anderem war nicht wenig Stangensellerie im Smoothie – und die mag ich überhaupt nicht. Vorsichtig probierte ich erst nur ein halbes Glas. Doch ich war echt überrascht, wie gut das grüne Getränk geschmeckt hat. Nachdem wir im Garten jede Menge Wildkräuter haben, gibt es jetzt bestimmt öfter einen grünen Smoothie oder gesunden Salat.  😛 Wenn ich das ultimative Wildkräuter-Rezept habe, findest du es auf meinem Blog.

Uschi Ledvina
Uschi hat immer wieder spannende Zusatzinformationen: Hast du gewusst, dass man diese Fäden von der Banane rauchen kann?

Damit war der Praxisteil noch nicht zu Ende. Uschi mixte uns jetzt eine riesige Wanne voll Basensalz. Dazu hat sie nur Salz mit Natron 2:1 gemischt. Jede Teilnehmerin durfte sich ihr eigenes Badesalz abfüllen. So waren wir perfekt vorbereitet für den körperlichen Frühlingsputz.

Die Karwoche ist ein schlechter Zeitpunkt zum Entgiften. Doch ich finde sicher den passenden Termin um Körper, Geist und Seele einmal mit einer Wildkräuter-Entgiftungskur zu verwöhnen. Ich glaube, das ist eine gute Alternative zum Fasten. Speziell dann, wenn du dir nicht vorstellen kannst, eine Woche oder länger nichts zu essen.

Herstellung Basensalz
Uschi bei der Herstellung von Basensalz für alle Teilnehmerinnen
Skript
Für Zuhause zum Nachlesen und Entspannen

 

Der Workshop war allerdings leider schon zu Ende. Die Zeit verging wie im Flug und ich habe in 3 Stunden wieder sehr viel Neues über unsere Natur erfahren. Hoffentlich konnte ich dir ein bisschen weitergeben. Wenn du die Gelegenheit hast, solltest du auf jeden Fall selbst einen Workshop oder eine Kräuterführung mit Uschi machen. Sie weiß sehr viel mehr über die Kräuter, als ich dir hier erzählen kann. Und sie hat immer eine amüsante Geschichte parat.

Bist du eine Kräuterhexe? Welche Kräuter verwendest du und was machst du damit?

 

2 Responses

  1. Gudrun
    | Antworten

    Ich habe auch einmal einen Kurs zum Thema Wildkräuter gemacht. Es war wirklich sehr spannend, aber in der Praxis lasse ich die Kräuter dann lieber stehen…

    • naturfreundin
      | Antworten

      Liebe Gudrun,
      in der Natur lasse ich die Kräuter auch meistens stehen. Aber jetzt weiß ich, was ich mit den Wildkräutern machen, die meinen Garten in Besitz nehmen möchten ;-). Doch auch da dürfen einige stehen bleiben.

      Liebe Grüße,
      Andrea

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