Nach einem schweren Abschied von Pepe bezogen wir unsere Zimmer im Selati Camp in Sabi Sabi. Zuvor hat uns unser Ranger Frederik in den Tagesablauf eingeweiht.
- 6:00 Uhr Tagwache
- 6:15 Uhr Tee oder Kaffee und köstliche Müsliriegel
- 6:30 Uhr Morgen-Safari
- 9:30 Uhr Frühstück
- 13:00 Uhr Mittagessen
- 15:15 Uhr Kaffee & Tee, kleine süße Häppchen inklusive.
- 15:30 Uhr Nachmittag-Safari
- 18:30 Uhr Aperitif an der Bar
- 19:00 Uhr Abendessen
Du siehst, so ein Tag bei einer Fotosafari ist echt anstrengend! Wer bitteschön kann soooo viel essen?
Wir starteten mit einem ausgezeichneten Mittagessen unseren Aufenthalt. Danach blieb noch ausreichend Zeit für eine Dusche. Wir hatten wieder eine Dusche im Freien – einfach ein Traum. Es war zwar nicht besonders warm, doch die Sonne schien zum Duschplatz und das war dann schon auszuhalten. Abgesehen davon, dass es im Bad auch nicht viel wärmer war. Und wer weiß, wann ich wieder Gelegenheit habe, im Freien zu duschen. Dazu kam noch, dass wir für einen Tag die Honeymoon Suite hatten – das mussten wir einfach ausnützen!
Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit dem Jeep
Gut, dass es vor der Ausfahrt noch einen Kaffee gab. Letzte Nacht hatten wir wohl etwas zuwenig geschlafen. Wir hatten wieder einen Jeep für Fotografen. Das heißt jeder von uns hatte einen sehr bequemen Drehstuhl, mit Auflage für die Kamera. Der Wagen war allerdings sehr gut gefedert und bei den holprigen Straßen in Sabi Sabi fühlte sich das stellenweise an, wie eine Kombination aus Hochschaubahn mit Tagada – wie es Heidi treffend beschrieben hat.
Die Ausfahrt begann heute gleich mit einem Highlight. Wir trafen einen Leoparden! Wie wir das bereits in Phinda erlebt haben, dürfen die Ranger auch hier für die Big Five durch das Gebüsch fahren. Ziemlich abenteuerlich ist das. So mancher Busch oder Baum wird einfach niedergeführt und steht hinter uns wieder auf!
Erst hatte ich ja Bedenken, als der Ranger die Leopardin mit der Taschenlampe anleuchtete. Doch die Dame ließ sich davon nicht stören.
Ansonsten gab es hier nicht so viele Tiere, wie ich erwartet hatte. Wir sahen zwar Zebras, Kudus und Giraffen. Ansonsten war nicht viel los. Doch zu unserer Freude gibt es Sundowner auch in Sabi Sabi – wir blieben bei Gin-Tonic und Amarula.
Das Abendessen wurde im Freien serviert. Mit den Heizstrahlern, dem offenen Feuer und einer warmen Decke war das für Frostbeulen wie mich erträglich. Unsere Köchin stellte sich als Gift vor. (Wir gehen davon aus, dass die englische Bedeutung gemeint ist. Eine Köchin, die Gift heißt, würde bei uns nicht so gut ankommen.) Wie auch immer sie heißt, sie kann auf jeden Fall hervorragend kochen – also ein echtes Geschenk! Und sie begeisterte uns mit ihrem sehr süßen Lachen, wenn sie uns ihre Kreationen für den Abend vorstellte. Nach dem Abendessen freuten wir uns schon auf unser Bett.
Frühstückszeit für Tier und Mensch
Um 6:00 Uhr trafen wir uns zum kleinen Frühstück. Um die Uhrzeit ist für mich das wichtigste der Kaffee. Den selbstgemachten Müsli-Stangerl konnte ich allerdings nicht widerstehen.
Zu Beginn unserer Fotosafari sahen wir nur wenig Tiere. Ein paar Gnus, eine Giraffe, ein paar Vögel … dann lief uns wieder die Leopardin von gestern Abend über den Weg – besser wir folgten seinem Weg. Bis uns ein Funkspruch erreichte!
Misstrauisch beobachtete uns dieLeopardin. Stellenweise war sie in dem trockenen Gras schwer zu sehen. Außer sie kam ganz nah.
Ein Gepard wurde beim Fressen gesichtet. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Fast eine halbe Stunde beobachteten wir den Gepard beim Verzehr eines frisch gelegten Impalas. Immer wieder sah er sich vorsichtig um, ob nicht Gefahr von einem anderen Raubtier drohte. Sowohl Löwen als auch Hyänen können dem Geparden seine Beute abjagen. Außer ein paar faszinierten Naturfotografen war allerdings weit und breit nichts zu sehen. Und die Jeeps sah der Gepard offensichtlich nicht als Bedrohung.
Als wir wieder zurück in der Lodge waren, wartete Heidi bereits beim Frühstück auf uns. Sie hat heute ausgeschlafen. Das Frühstück war echt köstlich – für mich meine Lieblingsmahlzeit. Das Personal ist hier sehr zuvorkommend und freundlich. Manchmal war mir das schon unangenehm. Wenn mir jemand die Serviette auf den Schoß legt, wenn ich mich hinsetze, finde ich das doch etwas übertrieben.
Abstecher zur Earth Lodge
Das Mittagessen ließen wir aus – den ganzen Tag essen ist nicht gerade förderlich für das Wohlbefinden. Auch wenn das Essen echt gut ist. Dafür machten wir zur Mittagszeit einen Ausflug zur Earth Lodge. Pepe hat uns empfohlen, diese einmal anzusehen. Von der Preiskategorie lag sie doch um einiges höher als das Selati Camp. Doch sie war wirklich sehr interessant. Die Einrichtung war sehr exklusiv und es gab einen schönen Shop. Faszinierender war allerdings das Wasserloch vor der Lodge. Vor allem für die Elefantenherde, die da gerade des Weges kam. Es war einfach unglaublich. Lauter Elefantenmütter mit ihren Babys / Kindern in verschiedensten Größen machten nur ein paar Meter entfernt eine Trinkpause! Nachdem die Tiere eine Weile beobachtet hatten, fuhren wir wieder zurück zum Selati Camp.
Überraschender Nachmittag
Es blieb noch genug Zeit zum Umziehen und für einen Kaffee, bevor wir wieder zur Fotosafari starteten. Frederik erzählte uns etwas über seltsame Bäume, die hier wachsen und an denen wir heute vorbei fahren würden. Ein paar Meter weiter blieb er bei einem Baum stehen, an dem vier kleine Säcken für uns hingen. Gefüllt waren sie mit würzigen Popcorns. Eine wirklich sehr nette Überraschung.
Wir hatten unsere freudige Überraschung noch gar nicht richtig verdaut, als schon die nächste auf uns wartete: Bei der Überquerung eines Flussbettes blieben wir im Sand stecken. Immer weiter drehte sich das Rad unseres Jeeps in den feinen Sand. Wir hatten keine Chance, den schweren Wagen durch Anschieben vom Sand zu befreien. Frederik rief über Funk einen Kollegen zu Hilfe. Durch Abschleppen und Antauchen ist es dann gelungen, den Jeep wieder auf die „Straße“ zu bringen. Gut, dass währenddessen weder ein Elefant noch ein Löwe des Weges kam – wir wären leichte Beute gewesen. Allerdings hatte ich keine Sekunde Angst.
Viele Tiere sahen wir bei unserer Ausfahrt heute nicht. Nur zwei Elefanten und ein paar Vögel. Da waren wir schon etwas verwöhnter von unseren Safaris im Chobe Nationalpark und in Phinda. Doch dann fand unsere Abendsafari noch einen schönen Abschluss. Wir fanden eine kleine Löwenfamilie, die es sich im hohen Gras gemütlich gemacht hatte. Es war bezaubernd, die kleinen, frechen Löwenbabys zu beobachten, denen das Herumliegen offensichtlich zu langweilig war.
Eine ganze Weile durften wir das idyllische Familienleben beobachten. Keine Angst, das Baby hat überlebt.
Nachdem es schon dunkel war, fuhren wir zurück zur Lodge. Nicht ohne zu schauen, ob wir im Dunkel der Nacht nicht doch noch ein paar Tiere entdecken können. Ganz schön unheimlich durch den dunklen Busch zu fahren.
Beim Abendessen leistete uns heute Frederik Gesellschaft. Die Unterhaltung mit den Rangern ist immer sehr interessant, um mehr über das Leben in Südafrika zu erfahren. Nach einem ereignisreichen Tag schliefen wir heute bald ein.
Frühstück im Busch
Bei der morgendlichen Safari trafen wir heute Giraffen, Nashörner und Büffel. Und auch heute hatten unsere Fahrer eine Überraschung für uns. Mitten im Busch brachten sie uns zu einer Plattform auf der wir bereits zum Frühstück erwartet wurden. Das war ein ganz neues Erlebnis, mitten in der Wildnis köstliches Frühstück serviert zu bekommen.
Manchmal kommen die Nashörner ganz nah, normalerweise sind sie da nicht gefährlich. Sogar die kleinen nervigen Vögel wie den Madenpecker ertragen sie geduldig. Allerdings tun ihnen ja echt gut.
Wieder zurück im Camp blieb uns gerade Zeit zum Umziehen und schon ging es wieder los. Heute hatten wir einen Buschwalk gebucht. Wir gingen direkt vom Camp los, nicht ohne wieder die Verhaltensregeln im Busch erklärt zu bekommen. Frederik war natürlich bewaffnet – nur sicherheitshalber. Wie er uns erzählte, musste er die Waffe noch nie benutzen.
Unterwegs erzählte er uns sehr viel über das spannende Leben der Termiten, es gab hier doch einige Völker in der Nähe. Während wir seinen Ausführungen lauschten, näherten sich zwei Giraffen. Ansonsten kreuzten nicht viele Tiere unseren Weg. Es wurde mittlerweile auch schon sehr warm und ich war froh, als mir nach ca. 1,5 Stunden wieder zurück ins Camp gingen.
Die Mittagspause genossen wir auf der Terrasse bei einem Kaffee und dem Blick auf das Wasserloch. Hier gibt es ein ständiges Kommen und Gehen, begleitet von den Rufen des grey go away birds – die deutsche Übersetzung Grauer Lärmvogel passt in diesem Fall ganz gut.
Ende einer traumhaften Reise
Auf unserer nachmittäglichen Safari beobachteten wir heute einen kleinen Nasenschubser zwischen zwei Nashörnern. Da kannst du echt froh sein, wenn du weit genug entfernt bist. Die Tiere können ganz schön beeindruckend sein. Frederik erzählte uns, dass eines der Nashörner einen Jeep touchiert hat. Dem Ranger ist glücklicherweise nichts passiert, aber das Auto hat doch etwas mitgenommen ausgesehen.
Eine kleine Meinungsverschiedenheit bei Familie Nashorn sieht gleich sehr bedrohlich aus. Aber auch hier gilt: Einer gibt nach.
Der letzte Sonnenuntergang unserer Südafrika / Botswana Fotosafari war traumhaft. Der tägliche Sundowner wird uns bestimmt fehlen – noch mehr die wunderschöne Natur und vor allem die Tierwelt, die wir in den letzten Wochen erleben durften.
Vor dem Abendessen versuchten wir, den Abschiedsschmerz in Alkohol zu ertränken. Nachdem ich mich für keinen der Cocktails auf der Karte entscheiden konnte, mixte mir der Barkeeper kurzerhand einen ganz persönliche Cocktail – in meiner Lieblingsfarbe: Selati Rose. Das machte den Abschied jetzt nicht unbedingt einfacher.
Aber eine Safari hatten wir ja noch vor uns: Bevor es zum Flughafen ging, reichte die Zeit noch für eine morgendliche Safari bei der sich alle von uns verabschiedeten. Erst der Leopard, den wir beim Trinken beobachten durften. Dann schauten noch zwei Hyänen beim Wasserloch vorbei – wir hatten zwar öfter Hyänen gehört, gesehen haben wir sie allerdings nur hier. Und zum Schluss trafen wir noch einmal unsere Löwenfamilie. Die war mützelig wie immer.
Wieder zurück im Camp hieß es endgültig Abschied nehmen. Unsere Ranger brachten uns noch zum Flughafen. Die Fahrt dorthin war eher sehr schweigsam. Keiner von uns wollte wirklich nach Hause, also schnell noch die letzten Eindrücke speichern – bis zum nächsten Mal. Denn eines war für uns klar – das war garantiert nicht unser letzter Besuch in diesem schönen Land.
Wo würdest du in Südafrika sofort wieder hinfahren? Was hat dich am meisten beeindruckt?
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